Mal wieder ein kleines GreePre Problemchen

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Benny
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Mal wieder ein kleines GreePre Problemchen

Beitrag von Benny »

N'Abend.

Hab neulich endlich mal ein Oszi aufgetrieben und dann erstmal versucht, alles zu messen und korrekt einzustellen, was ich so im Rack habe.

Beim Einstellen des CMRR meines 4 Kanal Greenpre (V14) ist mir aufgefallen, dass der dritte Kanal sich nicht korrekt justieren lässt.

Normalerweise gibt man ja ein 100Hz 1Vpk-pk Signal über zwei 100Ohm Widerstände auf + und - des Input und dreht dann so lange am CMRR Poti rum, bis die Spannung an Pin1 des mittleren NE5532 möglichst niedrig ist.

Bei Kanal drei hab ich aber keine normale symmetrische Sinuskurve sondern eine sehr verzerrte unsymmetrische Kurve auf dem Schirm. (Bilder lade ich später noch hoch)

Auch das Signal an den Pins 1 der anderen beiden Opamps unterscheidet sich von den funktionierenden Kanälen insofern, dass ich das Signal mit dem Gain-Switch unsymmetrisch auf einer Seite der Sinuskurve verstärken/verzerren kann. Bei den anderen Kanälen ändert sich beim Drehen des Gains nix an der Sinuskurve.

Dritter Unterschied, der mir auffiel: Wenn ich den Signalgenerator zum CMRR-Messen an den "defekten" Kanal anschließe leuchtet auch gleich die LED-Kette auf und der Ausschlag der LED-Kette lässt sich auch mit dem Gain Switch verändern.
Das ist bei den funktionierenden Kanälen auch nicht der Fall.

Ich hab nun schon zum dritten mal die Bauteile gecheckt, die NE5532 gewechselt und auch mal die zwei BC550c getauscht, da ändert sich nix.

Kann jemand evtl das Problem eingrenzen?

Gruß
Benny

Benny
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Beitrag von Benny »

Das Bild zeigt die Sinuskurve, wie sie an Pin1 der NE5532 der funktionierenden Kanäle gemessen wurde. Dies ist aber nicht die Sinuskurve, wie sie beim CMRR-Justieren zu sehen ist, sondern am linken IC der funktionierenden Kanäle. (siehe Bild 4)

Bild

Zum Vergleich jetzt mal die Sinuskurve an Pin1 des linken ICs des "defekten" Kanals. Die Wellenform ist auf der unteren Seite nicht mehr symmetrisch, sobald ich den Gainschalter höher drehe.

Bild

Das dritte Bild zeigt die Sinuskurve beim CMRR-Einstellen des defekten Kanals. Normalerweise sollte sich diese von einer Sinuskurve zu einer möglichst waagerechten Linie (0V) einstellen lassen.

Bild


Bild
Benny

dimok
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Beitrag von dimok »

Hi Benny

Es wird möglicherweise irgendwo eine kalte Lötstelle sein, dadurch werden die Halbwellen unterschiedlich verstärkt.

Irgend ein Widerstand, denke ich, wahrscheinlich Transistor-Beschaltung.

Check einfach die DC- Spannungen an den beiden Transistoren und vergleiche diese mit den an gesunden kanälen, dann kannst du die Fehlerquelle besser eingrenzen

gruß und viel Erfolg
dimok
DIY ist teuer, raubt den letzten Nerv und macht unglücklich.......

Benny
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Beitrag von Benny »

Danke schon mal für die Hilfe. Ich werds heute mal checken.
Benny

Benny
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Beitrag von Benny »

Ich hab jetzt mal prophylaktisch alle Lötstellen nachgelötet. Hat aber leider noch nix gebracht. Ich werde jetzt nochmal ein bißchen messen und sehen, ob ich weitere Schlüsse daraus ziehen kann.
Benny

mch
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Beitrag von mch »

Mal wieder ein bisschen ins Blaue:
Schau mal, ob die Versorgungsspannungen an den Stufen korrekt anliegen (also + und - gleich sind).
Irgendwie sieht mir das so aus, als ob an einem OpAmp die untere Spannung fehlt oder zumindest viel zu klein ist.

Wenns das nicht war: Link auf ein Schaltbild waere nett, damit ich wenigstens weiss, wovon ich rede ;-)

Gruesse
Michael

Benny
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Beitrag von Benny »

Hi Michael, die Versorgungsspannungen sind in Ordnung. Die hatte ich schon gemessen.

Schaltplan ist hier:

http://www.mhumhirecords.org/DIYpages/G ... ematic.gif
Benny

mch
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Beitrag von mch »

Servus Benny,

mit Schaltung spekuliert sich's natürlich leichter... Mal zerlegen das Ding:

Da gibts eine Eingangsschaltung bis einschließlich C3. Die kann man für die Fehlersuche komplett übergehen, die tut nichts Wesentliches.
Will sagen, Du kannst Dein Signal ohne Probleme auch erst an den Enden von C3 einspeisen (dann aber am Besten mit einem Trafo, das Zeug davor abklemmen).

Dann kommt die aktive Verstärkung mit den beiden Transis und den OpAmps U1A/U1B, die ich leider überhaupt nicht verstehe.
Da können die anwesenden Eggsbeddn sicher Erhellendes beitragen ;-)

Gottseidank wird's dann wieder einfacher, denn U2A ist ein Differenzverstärker, der gleichspannungsmäßig angekoppelt ist.
Er macht aus dem symmetrischen ein asymmetrisches Signal, das dann auf den Pegelsteller R13 geht.

Ab da ist's eigentlich schon gut, denn der Rest macht aus dem asymmetrischen wieder ein symmetrisches Signal.

Da es also offensichtlich ein Problem mit der Symmetrie gibt, würde ich die Gleichspannung an dem invertierenden und dem nichtinvertierenden Eingang von U2A messen. Die müssen bis auf wenige mV gleich sein, sonst hast Du ein Problem in den Verstärkerstufen. Dementsprechend muß sich die Ausgangsspannung dieses OpAmp mit R10 auf 0V einstellen lassen (Keine Differenz -> keine Spannung!).

Wenn bis dahin gleichspannungsmäßig alles in Ordnung ist, mußt Du halt mal ein Signal einspeisen und es bis R8 bzw. R9 verfolgen. Ich würde dann annehmen, daß es auf dem Weg dahin unter die Räder kommt.

Den hinteren Teil kannst Du einfach mit einem unsymmetrischen Signal prüfen, das Du an S2 einspeist. Das muß symmetrisch und mit etwa dem doppelten Pegel (+6db) hinten wieder rauskommen.

Soo... jetzt mußt Du eigentlich nur noch den Fehler finden (und mir einer die Verstärkerstufe erklären :roll: )

Grüße
Michael
PS: was'n das für ein schicker Oszi? Ganz neu kann der nicht sein, mit der runden Röhre... aber Rasterbeleuchtung :cool:

dimok
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Beitrag von dimok »

Meistens ist der fehler ganz klein und ärgerlich, so was wie
falscher Widerstandswert, Zehner-D verpollt, Transistor falsch rum...oder so ähnlich

Wie gesagt, Spannungen an den Transistoren messen, dann weiß man sicher mehr
DIY ist teuer, raubt den letzten Nerv und macht unglücklich.......

Benny
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Beitrag von Benny »

mch hat geschrieben: Soo... jetzt mußt Du eigentlich nur noch den Fehler finden (und mir einer die Verstärkerstufe erklären :roll: )

Grüße
Michael
PS: was'n das für ein schicker Oszi? Ganz neu kann der nicht sein, mit der runden Röhre... aber Rasterbeleuchtung :cool:
Hi Michael,

ich werde jetzt gleich noch mal auf die Suche gehen. Deine Tips bringen mich da schon mal ne ganze Ecke weiter. Irgendwann muss ich den Kram ja auch mal verstehen.

Das Oszi ist ein altes DDR-Oszi. Habe ich von nem bekannten Berufsschullehrer geschenkt bekommen. Funktioniert soweit ganz gut. Ist aber auch nur der erste Schritt zu was Besserem.
Benny

Benny
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Beitrag von Benny »

Ich hab jetzt erst mal die fehlerhafte Platine komplett gewechselt, da ich sowieso noch eine komplett bestückte rumliegen hatte. Dann kann ich das Gerät wengistens wieder einsetzen.

Aber ich werde versuchen, dem Fehler in den nächsten Tagen auf die Schliche zu kommen. Danke schonmal für die Tips.
Benny

mch
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Beitrag von mch »

Ich hab jetzt erst mal die fehlerhafte Platine komplett gewechselt,
Auch eine Lösung - auf dieser Basis florieren ganze Zweige des Handwerks :?

Ich denke aber, mit dem Oszi und ein bißchen Zeit hast Du eine gute Chance gegen den Fehler.

Das Oszi gefällt mir übrigens recht gut, evtl. mal vorsichtig reinigen und nach merkwürdig aussehenden Teilen Ausschau halten
(Obacht - Britzel), und dann hast Du zumindest für Audio für lange Zeit alles, was Du brauchst.

Grüße,
Michael

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