Gyraf G9 knattert wie ein Maschinengewehr

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AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

Hallo David,

da die Oszillation im tieffrequenten Bereich stattfindet, hat das nichts mit Einstreuungen zu tum. Man könnte durch Verkleinern von C3 von 470 nF auf (immer noch ausreichende) 22 nF die Verstärkung in diesem Frequenzbereich (8 Hz) absenken.

Löte zuerst sicherheitshalber mal alle Verbindungen auf der Schaltungsmasse nach.

Gruß Andreas

Beauvais
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Beitrag von Beauvais »

Hi Andreas

Vielen Dank für Deine Hilfe, aber ich habe keine Lust, mich noch weiter auf Fehlersuche zu machen. Dazu fehlt mir einfach das KnowHow und ich müsste für jeden kleinsten Schritt hier bei Euch nachfragen.

Ich habe jetzt eine neue Platine und Bauteile bestellt und werde die einfach ersetzen. Das kostet mich 50 Euro und zwei/drei Stunden Arbeit, während eine gemeinsame Fehlersuche mit Euch sicher viel mehr Zeit und Nerven kosten würde. Und ob das Ding dann am Schluss auch wirklich läuft bleibt trotzdem ungewiss.

Es wird wohl ein Weilchen dauern, bis alle Komponenten hier sind, aber ich werde über den Erfolg (oder Misserfolg gegebenenfalls, aber wir wollen das schliesslich nicht herbeireden) berichten.

Vielen Dank für Eure Hilfe!
David

Beauvais
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Beitrag von Beauvais »

So, in der Zwischenzeit habe ich eine neue Platine und die Bauteile bekommen und auch aufgebaut. Ausser den Trafos habe ich alles neue Teile verwendet und nun knattert auch nix mehr, saubere Verstärkung auf beiden Kanälen. Nur habe ich jetzt einen massiven 50Hz Brumm, den ich nicht weg kriege! :x

Wenn ich die Erdung von Pin 1 des XLR-Eingangs trenne, bleibt der Brumm identisch, nur kommen noch zusätzliche Nebengeräusche dazu. Also dieser Erdungspunkt scheint in Ordnung zu sein. Gibt es beim G9 bekannte "Problemzonen", die einen so starken Brumm hervorrufen können?

Ich bin mal wieder ratlos und mittlerweile auch ziemlich entnervt, immerhin hatte ich von einem Forumsmitglied einen angeblich funktionierenden G9 erworben und sitze jetzt schon mehrere Tage an dem Ding..

Falls jemand von Euch noch einen Tip auf Lager hat, wäre ich natürlich dankbar.

Grüsse
David

Edit: Der Brumm ist nicht 50Hz sondern 100Hz, was (so habe ich zumindest gelesen) auf Ripple schliessen lässt. C14 und C15 sind 220u, das sollte doch reichen?

Beauvais
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Beitrag von Beauvais »

Konkrete Frage: Wo messe ich beim G9 den Ripple? Bitte idiotensichere Erklärung wie "rechtes Bein vom TL783" o.ä. damit auch ich es verstehe..

Danke euch

AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

Hallo David,

mit einem Miliivoltmeter (ein handeslübliches Multimeter auf einen Wechselspannungsmeßbereich geschaltet reicht) zwischen den beiden Anschlüssen von C15 (100µF @ 350 V).

Gruß Andreas

Beauvais
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Beitrag von Beauvais »

Danke Andreas

Über C15 messe ich etwa 40mV und über C14 etwa 20mV, sind diese Werte in Ordnung?

Grüsse
David

jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

mal so grob überschlagen und mit Zahlenwerten aus der Erinnnerung:
Bei einer Versorgungsspannung von 240V und einer Aussteuerbarkeit der Röhren in diesem Bereich bedeutet das eine maximal mögliche Ausgangsspannung vor dem AÜ von 240V/(2x1,41)=85Veff
Als Verhältnis/Pegel wäre das also 20log(85V/0,04V)=66dB
Das ist nicht so der Hammer. Oder habe ich als Röhrennull mal wieder in die falsche Formelschublade gegriffen?


PS, David, deine Verstärker sind nicht vergessen. Im Moment ist aber eher Dachstuhl-DIY angesagt. Gib mir also noch ein bisschen Zeit. :oops:
Jens

AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

Beauvais hat geschrieben:Über C15 messe ich etwa 40mV und über C14 etwa 20mV, sind diese Werte in Ordnung?
Hallo David,

es ist ungewöhnlich, daß vor dem Spannungsregler weniger Restbrumm ist als hinter dem Regler; hast Du ein Oszi zur Verfügung?

Gruß Andreas

Beauvais
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Beitrag von Beauvais »

Jens, so weit bist du mit deinen Berechnungen nicht weg, leider ist es noch ein wenig schlimmer. Ich habe mal ein Bild angehängt, was der G9 so macht, ohne einen Input.

Andreas, nein, leider habe ich keinen Oszi. Aber ich habe mich auch ein wenig gewundert, dass nach dem Regler eine höhere Spannung anliegt. Soll ich einfach mal C14 & C15 ersetzen, oder den TL783?

Danke euch

Bild

[silent:arts]
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Beitrag von [silent:arts] »

eine höhere Spannung nach dem Regler ...
hast Du die 3 Zener Dioden richtig gepolt drinn ?
volker
olafmatt hat geschrieben:Strom kann tot machen

Beauvais
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Beitrag von Beauvais »

eine höhere Spannung nach dem Regler ...
hast Du die 3 Zener Dioden richtig gepolt drinn ?
Ja, die sind definitiv richtig gepolt.
Aber danke für den Hinweis

Beauvais
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Beitrag von Beauvais »

OK, hab's hinbekommen. Den Spannungsregler und die drei Zener austauschen brachte keinen Erfolg, aber C14 & C15 zu ersetzen war dann der Volltreffer. Jetzt ist Ruhe (zumindest was die 100Hz angeht). Das Ding scheint mir zwar immer noch recht noisy zu sein, allerdings recht hochfrequent, insbesondere die 5-fach Verbindung zur Frontplatine scheint recht empfindlich gegenüber Einstreuungen zu sein. Kann man dem abhelfen?

Meine Ripple-Messungen waren übrigens wohl etwas vorschnell. Der Meter scheint recht lang zu brauchen um sich auf einen Wert zu einigen aber nach einem Weilchen bleibt die Spannung sowohl über C14 als auch C15 so zwischen 30 und 40 mV.

Momentan bewegt sich der Noisefloor so um die -80dB, mal sehen wie sich das in der Praxis bemerkbar macht.

Tausend Dank für Eure Hilfe!

David

PS: Jens, schau mal: http://cgi.ebay.ch/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... K:MEWAX:IT

jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

Wow, das ist viel Geld, dafür dass niemand die Teile kennt. Wir bleiben am Ball. Das Teil wird bald spielen.

Meine G9 sind in den letzten zwei Stellung auch etwas nebengeräuschig. Ein Harfe in pp möchte ich damit nicht aufnehmen müssen.
Jens

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