V276 Frust

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hugoderwolf
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V276 Frust

Beitrag von hugoderwolf »

Gnarl!

Muss mir mal grad meinen Frust von der Seele schreiben. Nach langem rumliegen hab ich mir heute mal wieder meine schöne kiste mit den beiden V276 auf den Tisch gelegt um zu checken was daran noch zu tun ist.

Dabei wurde mir wieder klar, warum ich das Ding so lange in die Ecke gelegt habe, da funzt ja quasi rein gar nichts.

Bei Kanal 1 plöppt und Knattert es wenn ich den Gainschalter nur anfasse, was einstellen kann man damit aber eh nicht, es geht nur leiser Ton, gar kein Ton, völlig übersteuerter Ton.

Kanal 2 ist noch schlimmer, da geht nur gar kein Ton und leiser Ton. In letzterem Betriebsmodus werden auch deutlich mehr Harmonische hinzugefügt als mir lieb ist.

So und jetzt fragt mich nicht, warum ich in die Kiste noch 20dB-Pads eingebaut habe, das ist bei den V276ern doch eigentlich Quatsch. Ich hab's trotzdem getan und gerade festgestellt, dass die eh nicht funktionieren. Meistens tun sie gar nichts, manchmal dämpfen sie um 2-3dB und ganz manchmal Verstärken sie sogar um einige dB, abhängig von der Stellung des Gainschalters. Wahrscheinlich konfliktiert da was mit dem Pad, das im V276 in den unteren Verstärkerstufen drin ist. Trotzdem kannich mir das noch nicht ganz erklären.

Jedenfalls brauch ich jetzt wohl dringend mal ein gescheites Oszi um der Sache auf den Grund gehen zu können. Allerdings stellt sich da ein ganz anderes Problem: mir geht langsam die Motivation flöten.

Bin drauf und dran, das Projekt abzugeben. Was wäre denn wohl ca. drin für ein optisch ansprechendes Gehäuse mit den beiden Modulen und Pflegestufe III?

Ach mist, eigentlich zu schade ums abzugeben. Mögt ihr mich vielleicht a bissl aufbauen?

holger777
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Beitrag von holger777 »

Hallo,

nicht entmutigen lassen. Bei mir läuft auch nicht alles auf Anhieb ...

Zum Beispiel mein LAWO Summierer:
Den hab ich zuerst sturzgeprüft und mir dabei eine von den Dünnfilmplatinen
zerlegt, dann hab ich den fertig gemacht und verbaut um dann festzustellen,
daß ich ein Brummproblem hab. Also alles wieder auseinanderrupfen und
frustriert Fehler suchen. Ich dachte schon, daß ich das Teil verbastelt hab,
aber aufgeben wollte ich dann auch nicht. Nun läuft er.

Was ich damit sagen will:
Lass dich von dem Scheiß nicht ärgern, sondern such solange nach den
Fehlern, bis Du sie gefunden hast! Ich bin auch kein Profi, aber ich hab bei
meiner Aktion hinterher eine ganze Menge gelernt.

Vieleicht baut Dich das hier ja ein wenig auf .... :wink:


Grüße
Holger

holger777
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Beitrag von holger777 »

Hallo,

hätt ich fast vergessen:

Bei mir war es ein Masseproblem. Ich hab dann irgendwann einfach mal
durchgepiept, was alles auf Masse liegen müsste (nach Schaltplan) und
da fehlte eine Verbindung. Ich mußte auch die 0V auf Masse legen. Danach
war dann alles ruhig und schön.


Vieleicht hilft es Dir ja.


Grüße
Holger

jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

altes Gerümpel Checkliste:
recappen, nicht drüber nachdenken
Sind Sockel verbaut? wenn ja gegen neue, präzisionsgedrehte tauschen und nicht drüber nachdenken
gibt es Spuren von Wärmeeinwirkung? Wenn ja die Bauteile an der Stelle tauschen und nicht weiter drüber nachdenken
Alte Wärmeleitpaste entfernen und neue auftragen. Nein, immer noch nichts denken
Haben alle Kabel noch kontakt?
Die Sicherungshalter funktionieren noch? Sicher? Die Sicherung auch?
Sind offene Trimmer verbaut? Wenn ja rausschmeißen und neue, gekapselte Cermet Trimmer rein (ausser es gibt keine Kalibrieranleitung, dann Finger weg)
Alle Buchsen, Steckverbinder, Potis und schweren Bauteile nachlöten

Pause machen, dann in Ruhe nochmal ausprobieren. Wenn es immer noch nicht funktioniert Wein entkorken und anfangen nachzudenken.
Ab da kann ich dann nicht mehr mitreden. Meine Stärken liegt eher in dem Teil zwischen der Pause und Nachdenken.
Jens

maxheadroom
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Beitrag von maxheadroom »

:thumbleft: :thumbright:
freddy get ready, it's time to rocksteady

[silent:arts]
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Beitrag von [silent:arts] »

Jens hat recht
(nur nicht mit dem Wein)

und: nicht aufegeben :D
volker
olafmatt hat geschrieben:Strom kann tot machen

hugoderwolf
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Beitrag von hugoderwolf »

Danke für die aufbauenden Worte! :D

Recapped is das Ding bereits. Trimmer hab ich tatsächlich noch nicht ausgetauscht, allerdings tun die auch noch wie sie sollen.

Ich muss da mal nochmal mit gescheitem Messequipment ran, sonst komm ich nich weiter. Muss mal schaun ob ich nicht in der Uni mal etwas Zeit an Funktionsgenerator und Oszi bekommen kann. Und zum Schluss dann nochmal den Audio-Analyze von Rohde&Schwarz zum Preis eines dicken Golf dranlassen. ;)

Ich hab insgesamt die Befürchtung als wäre hauptsächlich der Gainschalter das Problem. Trotz enormem Bad in Kontakt und WL wird der einfach nicht kontaktfreudig. Wenn da ständig auf einem der Decks ein Leerlauf auftritt verknattert mir das immer irgendwo in der Schaltung was, dieses verdammte mehrlagige Ding schaltet und waltet ja gleich an mehreren Stufen des Amps.

Die Perspektive, die Gainschalter mit vertretbarem finanziellen und zeitlichen Aufwand zu ersetzen, sehe ich momentan irgendwie nicht. Gibts da überhaupt noch irgendwas, was da rein passen könnte? Aber mal schauen, vielleicht kriege ich da doch nochmal irgendwas gängig. Jemand noch eine Idee über Kontaktspray und Waschlösung hinaus? Dummerweise sind die Dinger auch noch gekapselt, sonst könnte man mal mit 'nem Q-Tip und der entsprechenden Chemikalie richtig polieren. :(

jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

hast du nach dem Bad in Kontakt WL auch schön alles mit Leiterplattenreiniger sauber gemacht? Wenn Kriechströme über Chemiereste+Dreck fließen ist klar, dass der Gain (Verstärkung >>1000) lustige Sachen macht.
Jens

hugoderwolf
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Beitrag von hugoderwolf »

jensenmann hat geschrieben:hast du nach dem Bad in Kontakt WL auch schön alles mit Leiterplattenreiniger sauber gemacht? Wenn Kriechströme über Chemiereste+Dreck fließen ist klar, dass der Gain (Verstärkung >>1000) lustige Sachen macht.
Hab den Schalter vom Rest mittels Küchentücher etc. abgeschirmt und dann ornslich reingesprüht, also eigentlich sollten die Platinen nix abgekriegt haben. Aber wie gesagt sind die Schalter gekapselt, dementsprechend kann ich drin nicht richtig putzen.

Aber vielleicht krieg ich das Schaltergehäuse irgendwie auf. Dummerweise sind die Widerstände im Weg. ;)

Nunja, die Tage mehr...

salossi
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Beitrag von salossi »

moin hugo!

haste mal die widerstände am gainsteller alle gecheckt, ob da vielleicht was gebrochen ist (war bei mir so... )?? die widerstände berühren bei geschlossener kassette nahezu das gehäuse, wenn´s dann nen schlag gibt: knack...

was die gekapselten schalter betrifft: scheint´s hatten nicht alle 276er-gainsteller diese durchsichtigen deckel drauf... bevor ich da total verzweifeln würde und über neue schalter o.ä. nachdenken würde, tät ich vielleicht die deckel einfach knacken und abpulen... und dann den schalter richtig reinigen. sicher nicht die schönste lösung, besser wär sicher die ganzen r´s ablöten und alles reinigen und neu machen... aber besser nen funzender, gereinigter gainschalter ohne kappe als nen kaputter switch mit kappe...

check auch mal, ob die kontakte zu den beiden seitlichen platinen noch einwandfrei sind (evtl. nachbiegen).
was die potis betrifft: irgendwo hab ich noch die unterlagen, wie ich die dinger abgeglichen hab (ich habe 2 stück komplett überholt, komplett recapped und neue trimmer rein und dann glaubich auf geringste thd abgeglichen). die dinger tun´s jetzt einwandfrei. bei meinen eigenen 5 modulen hab ich noch die alten elkos drin (bis auf den 1000µF).

den selbst reingefummelten pad tät ich sofort wieder rausbauen, vor allem wenn er eh streß macht...

viel glück!! und nich verzweifeln!! kriegste schon hin
(wobei ich "hin" nicht im sinne von "kaputt" meine ^^)

grüße, sascha

hugoderwolf
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Beitrag von hugoderwolf »

Jo danke für die Tipps!

Ich hab neulich auch nochmal bissl rumgefummelt. Die Plastikkappen gehen mit etwas Fuckelei so ab, dass man sie auch wieder drankriegt. Hatte aber noch keine Zeit für die ganz detaillierte Kur. Ich denk aber ums ablöten der Rs komm ich dann trotzdem kaum rum, is sehr eng das alles. Und dann sollte ich wohl wirklich einfach gleich neue Widerstände dranmachen.

Ich hab meinem Arbeitskollegen mal von den Dingern berichtet, und der fragte mich dann ganz pragmatisch, warum ich die Schaltung überhaupt unbedingt im Originalzustand lassen will. Der würde glaube ich alles bis auf die reine Verstärkerschaltung rauswerfen und 'ne digitale Gainsteuerung reinbauen, hätte man 'nen astreinen Vintage-Remote-Preamp. :wink:

Aber das möchte ich dann wirklich nicht, hat ja auch was nostalgisches und die Frontplatte ist mir wirklich gut gelungen. Das Pad war wirklich eine dämliche und völlig unnötige Idee, aber der Platz auf der Frontplatte ist nunmal vorgesehen. Aber ein Schalter ohne Funktion wäre evtl. auch nicht so wild. :wink:

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