Der Eisen-Selbstmach-Beitrag

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AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

Du hattest ja mit dem einfachen Übertrager 600 Ohm : 600 Ohm einen Frequenzbereich von 10 bis 14000 Hz erreicht, das ist ein Frequenzverhältnis von 1:1400 (ist sehr gut). Würdest Du Dich jetzt auf 20 Hz als untere Grenzfrequenz festlegen, ließen sich im oberen Bereich bestimmt 25000 Hz erzielen..., und Du mußt nur ca. 70% der Windungzahl wickeln :)
Anmerkung: dies gilt nur, wenn die obere Grenze durch die Streuinduktivität bestimmt wird..., über den Einfluß der Wicklungskapazität (ich schätze sie mal auf 30...70 pF) bestimmst Du mit der Impedanz der Signalquelle.

Grüße Andreas

Jan
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Beitrag von Jan »

AndreasS hat geschrieben:Du hattest ja mit dem einfachen Übertrager 600 Ohm : 600 Ohm einen Frequenzbereich von 10 bis 14000 Hz erreicht, das ist ein Frequenzverhältnis von 1:1400 (ist sehr gut). Würdest Du Dich jetzt auf 20 Hz als untere Grenzfrequenz festlegen, ließen sich im oberen Bereich bestimmt 25000 Hz erzielen..., und Du mußt nur ca. 70% der Windungzahl wickeln :)

Oh ja, ich hab mal ne Graphik gemacht da sieht man das deutlich:

Bild

Also X-Achse ist untere Grenzfrequenz in Herz und Y-Achse die Primätinduktivität in Henry



Bild

Nun untere Grenzfrequenz und die Windungen...

Das jeweils für 600 Ohm Primärimpendanz und meinem Al-Wert meiner
Bleche.

Boahr ich brauch welche mir Nickel :D .....

Gruße
Jan

AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

Für 10 kOhm brauchst Du ungefähr die 4-fache Windungszahl wie für 600 Ohm, also für Deinen EI48 sind das insgesamt 5300 Windungen statt der 1300 Windungen. Da du schon Wickelerfahrung hast, könntest Du mit 0,07 mm Draht hinkommen (halber Durchmesser läßt vierfache Windungszahl zu) - dann wären die Kupferverluste erheblich geringer.

Nickelbleche sind kaum zu bekommen (es sei denn, man kauft Industrieposten ein) - manchmal kann man sich mit dem "Schlachten" defekter Übertrager helfen und so wie Du den Al-Wert bestimmen.

Gruß Andreas

DerEber
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Beitrag von DerEber »

Ich check irgendwie immer noch nicht ganz, wie die Streuinduktivität die hohen Frequensen limitiert
:?:

hugoderwolf
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Beitrag von hugoderwolf »

Hier ein Ersatzschaltbild eines Übertragers:

Code: Alles auswählen

     R1      L1       L2'      R2'
    ____                     ____
o--|____|--|||||--*--|||||--|____|--o
                  |
                 ===
                 === LM
                 ===
                  |
o-----------------*-----------------o
Die Streuinduktivitäten sind L1 und L2' und liegen in Reihe zum Signal. Der Scheinwiderstand der Induktivitäten steigt mit der Frequenz, das Ganze ergibt also mit dem Eingangswiderstand der nächsten Stufe einen Tiefpass.

DerEber
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Beitrag von DerEber »

Ah!
Klare Sache!
Danke :cool:

Jan
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Beitrag von Jan »

So, nach ner fast halben Stunde die erste primäre Wicklung.. ( 2600 )

Bild


Boahr dauert das... da schläft einem ja die Hand fast ein...

Naja, aber ich muss sagen trotz 0,05er Draht lässt sichs eigentlich
ganz gut wickeln.
Würd ma sagen besser als mit 0,1er Draht.
Oder es sieht einfach nur so aus ( leider auf dem Bild nicht so gut weil
nur Handycam...)


Gruß
Jan

AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

Meine Hochachtung, Jan, für diese wunderschöne Wicklung..., und Platz für eine Schirmfolie wäre bestimmt auch noch übrig.

Andreas

Jan
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Beitrag von Jan »

AndreasS hat geschrieben:Meine Hochachtung, Jan, für diese wunderschöne Wicklung..., und Platz für eine Schirmfolie wäre bestimmt auch noch übrig.

Andreas
Danke, na ja ich glaub eher bei so dünnen Draht fällts nicht so doll auf wenn man mal daneben liegt ... :cool:

Jetzt kommt das Spiel noch drei mal ...
Habe mich für : Pri1 / Sek1 / Sek2 / Pri2 entschlossen.. dazwischen jeweils Isolierung..

Wie ist denn das nochmal mit der Schirmfolie das ist mir immer noch nicht so ganz klar wozu man die verwenden kann ...?

Gruß
Jan

AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

Jan hat geschrieben:Jetzt kommt das Spiel noch drei mal ...
Habe mich für : Pri1 / Sek1 / Sek2 / Pri2 entschlossen.. dazwischen jeweils Isolierung..

Wie ist denn das nochmal mit der Schirmfolie das ist mir immer noch nicht so ganz klar wozu man die verwenden kann ...?
Das wird ja ein Edelübertrager...

Soll er 1:1:1:1 übertragen? Dann wäre Wicklungsisolation zwischen primär und sekundär (2 Lagen gefiederte Folie) nötig..., die ohmschen Widerstände sind aber aufgrund der Kernferne unterschiedlich (und die Kapazitäten entsprechend auch).

Soll er schön symmetrisch 1:1+1 (2:1+1) werden? Dann wickle sek.1 und sek. 2 bifilar, darunter und darüber eine isolierte (auch an der Überlappung) Kupferfolie und schalte prim.1 und prim.2 nach Bedarf

Die Schirmfolie muß an einer Seite einen Anschlußdraht (nach Masse) angelötet bekommen und darf als Windung keinen Kurzschluß aufweisen; sie bewirkt, daß beide Wicklungsenden die gleiche Kapazität nach Masse sehen - damit im Bereich höherer Frequenzen die Symmetrie bleibt.

Andreas

Jan
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Beitrag von Jan »

AndreasS hat geschrieben: Soll er 1:1:1:1 übertragen?
eigentlich 1:1 aber das ist ja wie 1:1:1:1 ...

Klar, die Widerstände stimmen dann nicht mehr da man dann ja mehr
Draht für die oberen Wicklungen als für die Unteren brauch...
AndreasS hat geschrieben:
Soll er schön symmetrisch 1:1+1 (2:1+1) werden? Dann wickle sek.1 und sek. 2 bifilar, darunter und darüber eine isolierte (auch an der Überlappung) Kupferfolie und schalte prim.1 und prim.2 nach Bedarf
Hmm ja wäre zu überlegen.... aber vielleicht für ein schnöden Input-Line-Übertrager nicht ne bisschen overkill?

AndreasS hat geschrieben: ...und darf als Windung keinen Kurzschluß aufweisen
Wie? also isoliert einmal ganz rum aber darf keinen geschossenen Ring bilden?

AndreasS hat geschrieben: ... damit im Bereich höherer Frequenzen die Symmetrie bleibt.
wo setzt denn das ein ? so ab nem Kiloherz?

Vielen Dank
Jan

AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

Jan hat geschrieben:eigentlich 1:1 aber das ist ja wie 1:1:1:1 ...
dann brauchst Du die Sekundärwicklung ja nicht weiter aufzuteilen, sondern kannst die 5200 Windungen hintereinander aufbringen
Jan hat geschrieben:nicht ne bisschen overkill?
Sicher..., ich kam nur darauf, weil Du zwei Sekundärwicklungen plantest.
Jan hat geschrieben:also isoliert einmal ganz rum aber darf keinen geschossenen Ring bilden?
Ja, Isolierfolie, darauf Kupferfolie, die an der Überlappung durch Isolierfolie getrennt ist, dann wieder Isolierfolie
Jan hat geschrieben:wo setzt denn das ein
...dort, wo der Scheinwiderstand dieser Kapazität in die Größenordnung der auf die Primärseite reflektierten Abschlußimpedanz kommt. Sorry für die blöde Antwort - aber die Kapazität hängt von so vielen Dingen ab, daß man sie nur sehr ungenau vorausberechnen kann, dazu käme noch die Eingangskapazität der folgenden Schaltung. Und auch mit einfach nachmessen ist da nichts - da die Induktivitäten und Kapazitäten in der Wicklung von einfachen Geräten nicht unterschieden werden können.

Du hast das ganze beim ersten Übertrager doch ganz gut mit der Soundkarte gemessen - eben diesmal mit den schaltungsüblichen Widerständen abschließen.

Andreas

maxheadroom
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Beitrag von maxheadroom »

toller thread! da bekommt man ja lust zum selberwickeln :D
und darum wollt ich hier fragen wo man am besten das material bekommt
Bleche, Draht, Spulenkörper,..
habe noch keine erfahrungen mit übertrager wickeln, will das aber ändern!
freddy get ready, it's time to rocksteady

AndreasS
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Beitrag von AndreasS »

Tja, für Kernbleche wäre Waasner zuständig:
http://www.waasner.de/start.htm
doch für Permalloy muß man schon nach Hanau schreiben:
http://www.vacuumschmelze.de/dynamic/de/
Spulenkörper bezieht man z.B. bei Weisser oder aus Öhringen:
http://www.weisser.de/index.php?id=289&L=1
http://www.hkt-hohenloher.de/index.php?title=wir
Kupferdraht mit Isolierung kann man bei Elektrisola kaufen
http://www.elektrisola.com/de/home.html

Doch für unsere Kleinmengen empfehle ich die Fa. Menting in Halle oder Herrn Sauter:
http://www.spulen.com/shop/
http://www.sauter-shop.de/assets/s2dmai ... r-shop.de/

Gruß Andreas

germanhot
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Beitrag von germanhot »

Hey,
ich frage mich wie gehts bei einer Multipin Spule weiter... also man wickelt die erste z.B. 50mh... wenn die fertig ist verbindet man diese mit einem Pin (paar mal umwickeln und anlöten), nun kommt die zweite Wicklung.. Fängt man diese bei dem letzten Pin wieder an? oder bekommt die einen neuen Pin? Ah jetzt beim Frage stellen wird mir so einiges klar... :) trotzdem wäre ich einer Antwort dankbar. Ich möchte mich nämlich einer Spulenwicklung für meinen Pultec versuchen........

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