Wenn ich mal meinen Vorrednern gänzlich widersprechen darf:ognam hat geschrieben:Ich stell mir das so vor, dass bei einer induzierten Wechselspannung quasi die Elektronen des Stückes Metall aus dem die sekündärwicklung besteht abwechselnd in das eine und das andere ende des Drahtes gedrückt werden. Und zwar mit der Kraft des elektrischen Feldes, das die Primärwicklung erzeugt. Wenn jetzt das eine Ende des Drahtes einen Überschuss an Elektronen hat, dann ist er doch negativ geladen. Eigentlich auch gegenüber der Erde oder nicht? Könnt ihr diesem komischen Gedankenbild folgen? Weiss nicht wie ichs besser erklären soll. Aber irgendwas stimmt anscheinend nicht... hmm
Sind die Elektronen von dem Felde in ein Kabelende "gedrängt" worden, dann kannst du das Kabel in der Mitte durchschneiden und hast ein positiv geladenes Kabel (da wo die Elektronen weggegangen sind) und ein negativ geladenes Kabel (da wo die Elektronen hingedrängt worden sind). Die Kabel bleiben auch so beliebig lang so geladen. Ok, sie werden sich mit der Zeit über deine Hand ("Aua") oder die Luft entladen, aber wir schauen uns hier den theoretischen Idealfall an. Und da sind die Kabel ewig geladen und haben also ein Potential.
Auch gegenüber der Erde! Das bleibt so auch weiterhin wenn an der Primärseite des Trafos kein Wechselstrom mehr anliegt und somit kein Feld vorliegt.
Und dafür muss es KEINEN geschlossenen Stromkreis geben und auch keinen Fluss.
Denn das ist eine statische Ladung, kein elektrischer Fluss. Du kannst EINES der halben Kabel mit EINER Hand anfassen und bekommst einen Schlag - ganz ohne eine Spannung auf dem Kabel, aber einer entstandenen Spannung zwischen dir und dem Kabel. Alles klar?
Allerdings musst du dich mit dem Schnitt beeilen, denn der Stromfluss ist proportional zum elektrischen Feld, d.h. du hast nur wenig Zeit beim Wechselstrom, bevor die Ladung sich umkehrt.