[Fertig] [Bilder] Fourier-Transformator
Verfasst: Mo Apr 01, 2013 1:40 am
Edit: April, April
(Also, bitte nicht mehr mit Fragen bzgl. Dokumentation oder Stromlaufplänen anschreiben, positives Feedback lese ich aber weiterhin sehr gerne )
Hallo zusammen,
das hier ist etwas wirklich beeindruckendes:
Die Fourier-Transformation ( https://de.wikipedia.org/wiki/Fourier-Transformation ) kennt bekanntlich jeder von euch, allerdings wissen die wenigsten, dass der Joseph Fourier ( https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Fourier ) im 18./19. Jahrhundert lebte, lange vor flotten DSPs, die seine Transformation in Echtzeit ausführen konnten.
Er hat seine Transformation theoretisch aufgestellt und bewiesen, später wurden solche Transformationen analog abgehandelt mit einem Transformator, dem sog. Fourier-Transformator.
Ich habe lange gesucht, bis ich alle benötigten Unterlagen gefunden habe. Durch Glück habe ich einen mehr oder weniger brauchbaren Transformator in der Bucht gefunden. Den Hersteller, Körting, gibt es heute nicht mehr, damals war das eine bekannte Marke. Die beiden anderen Transformatoren im Bild sind UIS-1 von Triode-Electronics ( http://triodeelectronics.com/unintrui.html ). Ich habe sie ausgewählt, weil sie mit vielen Wicklungen einige "arithmetische" Aufgaben wie Multiplizieren mit Konstanten und Addieren/Subtrahieren übernehmen können und das beitragen, was dem alten Übertrager noch fehlt.
Alle drei Transformatoren vollziehen zusammen die Fourier-Transformation:
Zerlegt man einen 1kHz-Sinus, sieht das ganze wie auf dem nächsten Bild aus. Oben auf dem Oszilloskop-Schirm ist der ursprüngliche Sinus (Zeitdomäne: https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitbereich ) zu sehen, unten das Signal nach der Überführung in die Frequenzdomäne ( https://de.wikipedia.org/wiki/Frequenzspektrum ):
Im Gegensatz zu der Diskreten-Fourier-Transformation ( https://de.wikipedia.org/wiki/Diskrete_ ... sformation ) ist diese analoge Transformation kontinuierlich, da rein analog, und entsprechend gibt es also unendlich viele Nuancen, die ebenfalls umgewandelt werden und die nicht einer Abtastrate (wie sie bei diskreten Signalen notwendig ist) zum Opfer fallen.
Auch mit Fenstern ( https://de.wikipedia.org/wiki/Fensterfunktion ), die jeder von der FFT kennt, muss man sich nicht abgeben.
Beschränkt wird das Frequenzband lediglich durch die Induktivität des Fourier-Transformators und die parasitären Kapazitäten - wie eben bei jedem Übertrager. Mit den hier verwendeten Transformatoren löse ich Signale zwischen ca. 5Hz und ca. 150kHz auf.
Die auf dem Oszilloskop-Bild gut sichtbaren Obertöne rechts neben der dominierenden 1kHz-Spitze sind Klirr, der aus der Hysterese ( https://de.wikipedia.org/wiki/Hysterese ) des Übertragerkerns stammt. Vielleicht finde ich in Zukunft einen besseren Fourier-Transformator oder schaffe es, die drei abgebildeten Transformatoren zu einem großen Fourier-Transformator zu vereinen und mir auf einem Kern einen solchen Übertrager zu wickeln. Die Auflösung macht mir noch etwas Sorgen. Natürlich hat eine 256Bit-FPU eine bessere Genauigkeit als meine Transformatoren mit ihrem Klirr und dem Rauschen. Bei mir ist das sog. Gras (Rauschen) höher. (Kein Witz, die "Reste", die unten zwischen den Spitzen in der Frequenzdarstellung entstehen, nennen sich wirklich "Gras", weil es wie das Gras zwischen Bäumen und Büschen aussieht)
Da man einen Transformator immer in beide Richtungen verwenden kann, kann dieser Transformator die Fourier-Transformation in beide Richtungen durchführen, man bekommt also die Inverse-Fourier-Transformation ( https://de.wikipedia.org/wiki/IFFT ) gleich dazu. Beeindruckend, oder?
Ich finde, das ist wirklich beeindruckend, insbesondere weil das meiste Wissen zu Fourier-Transformatoren bereits verschollen ist. Seien wir ehrlich, von einem Fourier-Transformator haben wir vielleicht einmal kurz in einer Vorlesung "Nachrichtentechnik" gehört, mehr nicht. Hier wird spannende Geschichte wieder aufgerollt.
Genial, oder?
Überlegt mal, was damit möglich ist: Einige Leute schwärmen davon, Signale von L+R nach M+S zu wandeln, um mehr Möglichkeiten bei Komprimieren oder Entzerren zu haben. Jetzt stellt euch mal vor, man wendet die Effekte auf das Frequenzspektrum an. Kompression oder Begrenzung eines Frequenzspektrums, ist das GEIL???
(Also, bitte nicht mehr mit Fragen bzgl. Dokumentation oder Stromlaufplänen anschreiben, positives Feedback lese ich aber weiterhin sehr gerne )
Hallo zusammen,
das hier ist etwas wirklich beeindruckendes:
Die Fourier-Transformation ( https://de.wikipedia.org/wiki/Fourier-Transformation ) kennt bekanntlich jeder von euch, allerdings wissen die wenigsten, dass der Joseph Fourier ( https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Fourier ) im 18./19. Jahrhundert lebte, lange vor flotten DSPs, die seine Transformation in Echtzeit ausführen konnten.
Er hat seine Transformation theoretisch aufgestellt und bewiesen, später wurden solche Transformationen analog abgehandelt mit einem Transformator, dem sog. Fourier-Transformator.
Ich habe lange gesucht, bis ich alle benötigten Unterlagen gefunden habe. Durch Glück habe ich einen mehr oder weniger brauchbaren Transformator in der Bucht gefunden. Den Hersteller, Körting, gibt es heute nicht mehr, damals war das eine bekannte Marke. Die beiden anderen Transformatoren im Bild sind UIS-1 von Triode-Electronics ( http://triodeelectronics.com/unintrui.html ). Ich habe sie ausgewählt, weil sie mit vielen Wicklungen einige "arithmetische" Aufgaben wie Multiplizieren mit Konstanten und Addieren/Subtrahieren übernehmen können und das beitragen, was dem alten Übertrager noch fehlt.
Alle drei Transformatoren vollziehen zusammen die Fourier-Transformation:
Zerlegt man einen 1kHz-Sinus, sieht das ganze wie auf dem nächsten Bild aus. Oben auf dem Oszilloskop-Schirm ist der ursprüngliche Sinus (Zeitdomäne: https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitbereich ) zu sehen, unten das Signal nach der Überführung in die Frequenzdomäne ( https://de.wikipedia.org/wiki/Frequenzspektrum ):
Im Gegensatz zu der Diskreten-Fourier-Transformation ( https://de.wikipedia.org/wiki/Diskrete_ ... sformation ) ist diese analoge Transformation kontinuierlich, da rein analog, und entsprechend gibt es also unendlich viele Nuancen, die ebenfalls umgewandelt werden und die nicht einer Abtastrate (wie sie bei diskreten Signalen notwendig ist) zum Opfer fallen.
Auch mit Fenstern ( https://de.wikipedia.org/wiki/Fensterfunktion ), die jeder von der FFT kennt, muss man sich nicht abgeben.
Beschränkt wird das Frequenzband lediglich durch die Induktivität des Fourier-Transformators und die parasitären Kapazitäten - wie eben bei jedem Übertrager. Mit den hier verwendeten Transformatoren löse ich Signale zwischen ca. 5Hz und ca. 150kHz auf.
Die auf dem Oszilloskop-Bild gut sichtbaren Obertöne rechts neben der dominierenden 1kHz-Spitze sind Klirr, der aus der Hysterese ( https://de.wikipedia.org/wiki/Hysterese ) des Übertragerkerns stammt. Vielleicht finde ich in Zukunft einen besseren Fourier-Transformator oder schaffe es, die drei abgebildeten Transformatoren zu einem großen Fourier-Transformator zu vereinen und mir auf einem Kern einen solchen Übertrager zu wickeln. Die Auflösung macht mir noch etwas Sorgen. Natürlich hat eine 256Bit-FPU eine bessere Genauigkeit als meine Transformatoren mit ihrem Klirr und dem Rauschen. Bei mir ist das sog. Gras (Rauschen) höher. (Kein Witz, die "Reste", die unten zwischen den Spitzen in der Frequenzdarstellung entstehen, nennen sich wirklich "Gras", weil es wie das Gras zwischen Bäumen und Büschen aussieht)
Da man einen Transformator immer in beide Richtungen verwenden kann, kann dieser Transformator die Fourier-Transformation in beide Richtungen durchführen, man bekommt also die Inverse-Fourier-Transformation ( https://de.wikipedia.org/wiki/IFFT ) gleich dazu. Beeindruckend, oder?
Ich finde, das ist wirklich beeindruckend, insbesondere weil das meiste Wissen zu Fourier-Transformatoren bereits verschollen ist. Seien wir ehrlich, von einem Fourier-Transformator haben wir vielleicht einmal kurz in einer Vorlesung "Nachrichtentechnik" gehört, mehr nicht. Hier wird spannende Geschichte wieder aufgerollt.
Genial, oder?
Überlegt mal, was damit möglich ist: Einige Leute schwärmen davon, Signale von L+R nach M+S zu wandeln, um mehr Möglichkeiten bei Komprimieren oder Entzerren zu haben. Jetzt stellt euch mal vor, man wendet die Effekte auf das Frequenzspektrum an. Kompression oder Begrenzung eines Frequenzspektrums, ist das GEIL???