Brumm aus der Steckdose...

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living sounds
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Brumm aus der Steckdose...

Beitrag von living sounds »

Eigentlich dachte ich alles richtig gemacht zu haben: Eine Steckdose für alle Geräte, dann Mehrfachstecker, gleiche Kabellängen. Jetzt hab ich festgestellt, dass mein 1176 brummt (bei -77 db Peak, aber immerhin), wenn er an dieser Steckdose hängt (zusammen mit allem anderen Equipment inkl. Wandler), von einer anderen Steckdose kommend ist es dagegen brummfrei. Dabei ist egal, ob das Gerät alleine steht (also keine Masse über das Rack abgibt), und es macht auch keinen Unterschied, ob der Kaltgerätestecker geerdet ist oder nicht. Bei Pin 1 die Verbindung zu lösen (also floating) hab ich noch nicht probiert. Die Verkabelung ist natürlich symmetrisch.

Wie kann man das Problem ein für alle Mal aus der Welt schaffen?

Danke!

jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

Stecker ziehen und Gerät mir schenken :hippy2:
Jens

living sounds
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Beitrag von living sounds »

jensenmann hat geschrieben:Stecker ziehen und Gerät mir schenken :hippy2:

:santa:

olafmatt
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Beitrag von olafmatt »

Haste Stecker 180° gedreht in die Steckdose versucht?

Olaf

living sounds
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Beitrag von living sounds »

olafmatt hat geschrieben:Haste Stecker 180° gedreht in die Steckdose versucht?

Olaf
Ernsthaft?

olafmatt
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Beitrag von olafmatt »

living sounds hat geschrieben:Ernsthaft?
Ja, das geht auch ohne Voodoopuppe!

Schau mal, in der Steckdose sind angeblich 230V zwischen den Pins. Wenn man einen Phasenprüfer reinsteckt leuchtet der nur bei einem der Anschlüsse weil diese 230V ja nicht erdfrei symmetrisch sind sondern einer ist Erde (den könnte man theoretisch anfassen, aber laß es lieber) und der andere ist Phase.

Wenn Du also ein Gerät anschließt dann hat das m.E. den Effekt, dass Du Teile der Verkabelung im Innern (und Teile des Netztrafos!) erdest. Und erden hilft ja bekanntlich gegen brummen.

Jetzt zum Trafo: da sind Wicklungen auf einem Kern. Die werden von innen nach außen gewickelt (wie auch sonst). Also ist ein Ende der Wicklung dichter am Trafokern als das andere Ende. Wenn Du also nun die 230V so anschließt, dass das Wicklungsende dichter zum Kern an Erde liegt und das andere Ende an Phase dann hast Du einen Trafo dessen äußere Wicklungen die bösen 50Hz in Deine Schaltung einstreuen.
Schliest Du das ganze andersum an (oder drehst den Stecker in der Steckdose) liegt die Erde außen und der blöde 50Hz Brumm innen und die Erde kann den teilweise abschirmen.

Der Unterschied ist nicht gewaltig, aber je nach Trafo und Verkabelung im Gerät kann das schon der entscheidende Unterschied sein.
Wenn Du natürlich das ganze über einen 230V-Trenntrafo mit symmetrischer Spannung versorgst macht es keine Unterschied.

Wenn ich mir was wünschen dürfte wären das solche Steckdosen wie in Polen oder Belgien, da kann man den Stecker nicht verkehrtherum reinstecken. Hilft aber auch nur, wenn die Steckdosen alle gleich rum beschaltet sind und die Geräte so verkabelt, dass das dann weniger brummt.

Olaf

living sounds
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Beitrag von living sounds »

Danke, das leuchtet ein! Hat in diesem Fall aber leider nichts gebracht, der Trafo ist auch außen montiert. Ich werde dann doch mal probeweise die Anschlüsse ohne Erdung betreiben.

moregain
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Beitrag von moregain »

living sounds hat geschrieben:Danke, das leuchtet ein! Hat in diesem Fall aber leider nichts gebracht, der Trafo ist auch außen montiert. Ich werde dann doch mal probeweise die Anschlüsse ohne Erdung betreiben.
Mach´keinen Blödsinn-das Gerät ohne Schutzerde zu betreiben ist nicht nur verboten sondern lebensgefährlich-ernsthaft!!!

Udo.
Vive la resistance!

living sounds
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Beitrag von living sounds »

moregain hat geschrieben:
Mach´keinen Blödsinn-das Gerät ohne Schutzerde zu betreiben ist nicht nur verboten sondern lebensgefährlich-ernsthaft!!!

Udo.

Davon red ich nicht, hab ich wie gesagt ja auch schon erfolglos ausprobiert. Mir geht's um die Signalerde.

maxheadroom
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Beitrag von maxheadroom »

Hallo,

messe einmal deine Steckdose durch. Aber bitte VORSICHTIG und lieber zweimal gucken. Also Phase gegen Neutralleiter und Phase gegen Erde.
Wenn du in einer Altbauwohnung wohnst können die Elektroleitungen fehlerhaft sein. War z.b in meiner Wohnung im Schlafzimmer so.

Gruß Max
freddy get ready, it's time to rocksteady

living sounds
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Beitrag von living sounds »

maxheadroom hat geschrieben:Hallo,

messe einmal deine Steckdose durch. Aber bitte VORSICHTIG und lieber zweimal gucken. Also Phase gegen Neutralleiter und Phase gegen Erde.
Wenn du in einer Altbauwohnung wohnst können die Elektroleitungen fehlerhaft sein. War z.b in meiner Wohnung im Schlafzimmer so.

Gruß Max
Ein Wunder, dass das überhaupt funktioniert hat! Ich hatte den 1176 an der Mehrfachdose vom Step-Down-Trafo für 120V (wo ich meine Ami-Geräte dran habe) angeschlossen... So langsam sind es viel zu viele Kabel hier.

Danke an alle, Problem gelöst! Bei Unity-Gan sind's jetzt fast 90db Rauschabstand (Peak), für den 1176 ein Traumwert glaub ich.

moregain
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Beitrag von moregain »

living sounds hat geschrieben: Davon red ich nicht, hab ich wie gesagt ja auch schon erfolglos ausprobiert. Mir geht's um die Signalerde.
.
Hmmmm....hatte ich nicht genau genug gelesen-sorry.
Dann müsstest Du etwas genauer spezifizieren wie bei Deinem 1176 das Groundingkonzet aussieht,ob er Trafos an Ein-und/oder Ausgängen hat und vor allen Dingen wie das Grounding der angeschlossenen Geräte aussieht.
Das ist manchmal gar nicht einfach,da die verschiedenen Hersteller teilweise recht merkwürdige "Konzepte" verfolgen,die dann mit anderen Herstellern nicht oder nur mangelhaft funktionieren.Eine einheitliche Regelung gibt es nicht-siehe auch "Pin 1-Problem" im Netz.
Allerdings spricht dann,wenn der 1176 an einer anderen Steckdose unverbrummt funktioniert,einiges dafür das da etwas im Argen ist.
Er sollte das nämlich mit allen anderen Geräten zusammen an einer Steckdose (d.h. ohne Potentialprobleme) nicht tun.

Viel Spaß beim Suchen wünscht

Udo.

:wink:
Vive la resistance!

living sounds
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Beitrag von living sounds »

moregain hat geschrieben: Hmmmm....hatte ich nicht genau genug gelesen-sorry.
Dann müsstest Du etwas genauer spezifizieren wie bei Deinem 1176 das Groundingkonzet aussieht,ob er Trafos an Ein-und/oder Ausgängen hat und vor allen Dingen wie das Grounding der angeschlossenen Geräte aussieht.
Das ist manchmal gar nicht einfach,da die verschiedenen Hersteller teilweise recht merkwürdige "Konzepte" verfolgen,die dann mit anderen Herstellern nicht oder nur mangelhaft funktionieren.Eine einheitliche Regelung gibt es nicht-siehe auch "Pin 1-Problem" im Netz.
Allerdings spricht dann,wenn der 1176 an einer anderen Steckdose unverbrummt funktioniert,einiges dafür das da etwas im Argen ist.
Er sollte das nämlich mit allen anderen Geräten zusammen an einer Steckdose (d.h. ohne Potentialprobleme) nicht tun.

Viel Spaß beim Suchen wünscht

Udo.

:wink:
Danke, jetzt ist ja alles OK (s.o.). :-) Den Dual 1176 hab ich vor drei Jahren als Anfänger gebaut, und zwecks "Entbrummung" irgendwann ein extra PSU für beide Kanäle eingefügt. Das Grounding funktionierte eigentlich auch (Pin 1 ist jeweils extra am Gehäuse befestigt), alles trafosymmetriert usw. Wie gesagt, es lag an der Stromversorgung - und dafür, dass da nur 112V oder so rauskamen lief der verdammt gut. ;-)

moregain
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Beitrag von moregain »

living sounds hat geschrieben: Danke, jetzt ist ja alles OK (s.o.). :-) Den Dual 1176 hab ich vor drei Jahren als Anfänger gebaut, und zwecks "Entbrummung" irgendwann ein extra PSU für beide Kanäle eingefügt. Das Grounding funktionierte eigentlich auch (Pin 1 ist jeweils extra am Gehäuse befestigt), alles trafosymmetriert usw. Wie gesagt, es lag an der Stromversorgung - und dafür, dass da nur 112V oder so rauskamen lief der verdammt gut. ;-)
Cool-nur ich bin irgendwie zu langsam :lol:

Grounding nach AES48 Standard-sehr gut-ich baue meine Kisten wie mein "Blendwerk" auch so.

Viel Spaß mit Deinem Compressor weiterhin wünscht

Udo.
Vive la resistance!

kubi
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Beitrag von kubi »

olafmatt hat geschrieben:
living sounds hat geschrieben:Ernsthaft?
Ja, das geht auch ohne Voodoopuppe!

Schau mal, in der Steckdose sind angeblich 230V zwischen den Pins. Wenn man einen Phasenprüfer reinsteckt leuchtet der nur bei einem der Anschlüsse weil diese 230V ja nicht erdfrei symmetrisch sind sondern einer ist Erde (den könnte man theoretisch anfassen, aber laß es lieber) und der andere ist Phase.
:shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock:

Olaf, erzähl dem Jungen nicht so etwas falsches, der bringt sich um!

Der zweite Leiter ist nicht Erde (=Nullleiter) sondern der Neutralleiter!!!!!!!

Die Erde an der Wandsteckdose sind die beiden kleinen Pins am Rande oben und unten.
Der Neutralleiter hat nichts mit der Erde zu tun. Wenn man die beiden (Neutralleiter und Nullleiter) verbindet, fliegt sofort die Sicherung raus - und zwar gleich der FI-Schalter, der normale Leitungsschutzschalter bekommt das Spektakel gar nicht mehr mit.
Es stimmt, dass auf einem Anschluss der Steckdose, dem Außenleiter, fast die gesamte Spannung vorliegt, an dem dem anderen Anschluss, dem Neutralleiter, liegen aber in keinem realen Haus 0V an. Über den Neutralleiter fließt die Differenz der ungleichen Belastung der drei Außenleiter ab. Es fließt also nur bei gleicher Phasenbelastung der drei Außenleiter kein Strom im Neutralleiter, in der Praxis kommt das aber nie vor, es sei denn man hat kein einziges Gerät in keinem Zimmer im Haushalt an das Stromnetz angeschlossen und die drei Phasen per Trafo am Hauseingang schön ausbalanciert. Sobald in einem Zimmer ein Gerät an eine Steckdose gehängt wird, verschiebt sich die Spannung am Neutralleiter bei allen anderen Steckdosen im Haushalt, da die Belastung zwischen den drei Außenleitern (Phasen) ungleich ausfällt.
olafmatt hat geschrieben: Jetzt zum Trafo: da sind Wicklungen auf einem Kern. Die werden von innen nach außen gewickelt (wie auch sonst). Also ist ein Ende der Wicklung dichter am Trafokern als das andere Ende. Wenn Du also nun die 230V so anschließt, dass das Wicklungsende dichter zum Kern an Erde liegt und das andere Ende an Phase dann hast Du einen Trafo dessen äußere Wicklungen die bösen 50Hz in Deine Schaltung einstreuen.
Sorry, aber auch das ist falsch.

Nicht die Spannung verursacht ein elektromagnetisches Feld, sondern der Strom. Die Stärke des Feldes ist proportional zur Stromstärke. Siehe Formeln z.B. unter de.wikipedia.org/wiki/Magnetische_Feldstärke
Die Stromstärke ist aber in einem homogenem Draht, auch wenn ein Teil geerdet ist, an allen Stellen gleich. Die Spannung ist an der geerdeten Seite am kleinsten, der Strom bleibt aber im ganzen Draht gleich. Somit ist es irrelevant, wie herum man einen Transformator an die Stromquelle anschließt, die elektromagnetische Feldstärke ist an allen Stellen des Drahtes gleich. Oder anders formuliert: Ein Stück Draht direkt am Kern erzeugt immer die gleiche Feldstärke wie ein Stück Draht weit weg vom Kern - wie viel davon der Kern abbekommt, ist eine andere Frage.
Hier noch einmal zur Veranschaulichung der fehlerhaften Aussage: Wenn die Feldstärke an den beiden Drahtenden mit der Position des Steckers wechseln würde, dann hätte ein Netzteil mit dem Trafo je nach dem, wie der Stecker eingesteckt wurde, mal mehr und mal weniger Leistung, weil die Wicklungen näher am Kern diesen Stärker magnetisieren können als die Äußeren (Die Feldstärke nimmt ja mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt). Man müsste also hoffen, den Stecker so reinzustecken, dass die inneren Wicklungen mit dem Außenleiter verbunden sind, um mehr Leistung aus dem Trafo herauszuholen. Wir sind uns einig, dass das so nicht sein kann?

Der Trick mit dem Umdrehen des Stromsteckers funktioniert wirklich (auch ohne eine Voodoo-Puppe :wink:), aber lediglich bei Spartransformatoren, doch die verbaut (hoffentlich) kaum einer von uns.
Darius

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