etwas OT: Schlagzeug Isolations Konstruktion

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martthie_08
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etwas OT: Schlagzeug Isolations Konstruktion

Beitrag von martthie_08 »

das passt hier nicht so ganz rein, aber vielleicht hat jemand sowas schonmal gebaut: Ich möchte für mein Studio einen Drum Riser bauen, der den erzeugten Körperschall der Schlagzeug Kessel vom Estrich-Boden des Aufnahmeraums isoliert. Die Akustische Trennung zu meiner Regie ist schon ganz ordentlich, aber gegen ein paar dB weniger "woof" hätte ich nichts einzuwenden :-)

Bei einem kurzen Blick rüber zu John Sayers Forum wurden wohl schon recht passable Ergebnisse mit OC703 und MDF erzielt. Ich möchte ebenfalls eine Konstruktion aus Holzträgern mit zwei Schichten MDF / OSB machen, diese aber am liebsten auf Neopren-ähnlichem Material aufbauen. Dann alle Hohlräume mit Mineralwolle ausfüllen.

Da sind mir ein paar Möglichkeiten eingefallen: Auralex U-Boats, alte Autoreifen, Waschmaschinen Matten aus dem Baumarkt, Neopren Platte (zb RS 303-2230)...

Eine durchgängige Matte wäre schick, weil dann die Unterkonstruktion wegfallen würde und man die Holzplatten einfach drauflegen könnte. Allerdings sind die meisten Neopren Produkte für recht hohe Lasten ausgelegt und haben einen zu hohen PSI Wert.

Gibts eurerseits Erfahrungswerte?
besten Dank!
Marten

dubwarrior
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Beitrag von dubwarrior »


martthie_08
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Beitrag von martthie_08 »

danke für den Link, Kabine will ich nicht, aber vielleicht kann ich auch Sylomer für die Entkoppelung nehmen, ist halt recht teuer...

wowi
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Beitrag von wowi »

Ich habe das bei mir mal mit einer großen MDF Platte gemacht die ich auf Armaflex Schläuche gestellt habe. Das sind die Dinger, mit denen man Rohre isoliert. Ziemlich günstig und hat super funktioniert.

Wolfgang

BigBellC
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Beitrag von BigBellC »

Du kannst die Unterkonstuktion auch auf Tennisbällen lagern, hab ich auch schon gesehen, und soll auch funktionieren :roll: Habs selbst noch nicht ausprobiert...

Ich hab unter meine Unterkonstruktion Gummi getan. Sowas wie diese Matten da für die Waschmaschien, aber solche sind zu hart für sowas. Werde das demnächst eventuell mal verbessern, und dicken Moosgummi als Isolator verwenden, den ich auch als Isolator für meine Wandkonstruktion genommen habe.
Rockwool bietet doch auch so Dämmplatten an für Fußboden, im Prinzip auch verwendbar.

Psi? Die Einheit? Das müsste doch eigentlich "fast" (außer es ist zu weich) keine Rolle spielen, dann gehst Du halt auf Nummer sicher ;-)

Gruß,

Angelo

PS: Je schwerer, desto besser! :D

jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

Prinzipiell wäre es gut zwischen Riser und Boden eine möglichst geringe Kontaktfläche zu haben. Dadurch kann auch nur wenig Schwingungsenergie auf den Boden übertragen werden. Das kannst du z.B. durch eine gekreuzte Lattenkonstruktion machen, die dann kleinflächig auf schwingungsdämpfendem Material liegt, z.B. Sylomer oder Verbundschaumplatten mit hohem Raumgewicht (120kg/m^3).
Weiter hilft es die Masse des Risers hoch zu machen, z.B. durch eine mehrschichtige Konstruktion MDF, Rigipsverlegeplatten, MDF, naja, was auch immer, hauptsache schwer.
Jens

martthie_08
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Beitrag von martthie_08 »

OK, vielen Dank für euren Rat, ich denke ich werde mal die Grundkonstruktion aus Latten + MDF machen und dann eine paar verschiedene Sachen zur Isolation probieren. Wenig Kontaktfläche macht Sinn... der Knaller wären natürlich Rollen aus schwingungsdämfendem Material!

Bei Rigips (als Zwischenschicht) hab ich Schiss dass der irgendwann mit der Zeit aufplatzt ?!

Thanks, Marten

jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

Du darfst keine Gipskartonplatten nehmen, sondern Rigipsverlegeplatten. Die sind für Trockenestriche gedacht. Allerdings sollte aus Stabilitätsgründen drunter und drüber eine Holzschicht.
Jens

toff
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Beitrag von toff »

Im belgischen Galaxy-Studio stehen die einzelnen Räume des Studiokomplexes auf dicken schweren Stahlfedern. Die sind so berechnet, dass die Räume natürlich nicht spürbar auf und ab schwingen, aber dennoch mit einer möglichst niedrigen Resofrequenz (also weit unter 20Hz) vom Untergrund entkoppelt sind.
Also vielleicht auf zum LKW-Schrottplatz? :D

wowi
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Beitrag von wowi »

martthie_08 hat geschrieben:.. der Knaller wären natürlich Rollen aus schwingungsdämfendem Material!
Das Armalflex ist in Rollenform :D

http://www.saharco.ae/images/Armaflex_Tube.jpg

Die Dinger werden ja um die Rohre herumgelegt. Es gibt sie auch in ausreichenden Längen

Wolfgang

bernbrue
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Beitrag von bernbrue »

Hi,
google mal nach "Schwimmnudeln", dann hast du deine Rollen aus schwingungsdämpfendem Material.

Bild

Gruß
Bernd

BigBellC
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Beitrag von BigBellC »

@bernbrue
Aber solche Schwimmnudeln (heißen die echt so??) sind ja nicht dafür ausgelegt mehrere Kg an Belastung standzuhalten. Die sind ja nur für den Auftrieb im Wasser gedacht, damit kleine Kiddies nicht direkt ertrinken :cool:

Oder gibt es die aus als "Massiv" Version?

@toff
Die Federidee find ich auch genial, wäre ich selbst nicht drauf gekommen :lol: Aber dafür muss dann die Unterkonstruktion gut ausgeführt sein, wobei, wenn mehrere MDF Lagen verwendet werden, eine einfache Balkenkonstruktion ausreichen sollte.
Man könnte auch Tellerfedern verwenden, dort ist die Auflagefläche kleiner als bei Druckfedern, die meistens noch angeschliffen sind.

Wie gesagt, mach dat dingen da massiv ;-)

Gruß

Angelo

bernbrue
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Beitrag von bernbrue »

BigBellC hat geschrieben:@bernbrue
Aber solche Schwimmnudeln (heißen die echt so??) sind ja nicht dafür ausgelegt mehrere Kg an Belastung standzuhalten. Die sind ja nur für den Auftrieb im Wasser gedacht, damit kleine Kiddies nicht direkt ertrinken :cool:

Oder gibt es die aus als "Massiv" Version?
Versuch mal eine Schwimmnudel mit der Hand zu zerquetschen, da wirst du Probleme haben. Meine Kids haben sich auch immer krampfhaft daran festgehalten. Wenn man mehrere davon unter eine MDF Platte bastelt, einen 120 kg schweren Drummer drauf setzt, dann drückt da nichts ein. Der Vorschlag war ernst gemeint.
Gruß
Bernd

kubi
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Beitrag von kubi »

Die Nudeln, die es auch als Schwimm-Bretter gibt, haben ein anderes "Problem":
Sie geben nach, kommen aber nicht mehr zurück. Am Anfang sitzt der Drummer 10 cm höher auf seinem Podest, nach einer Woche sind es aber unter dem Gewicht nur noch 5 cm. Das Zeug wird also dünner und härter unter dem Gewicht, mit Federn und Dämpfen ist nach einer Zeit nichts mehr. Ein Bekannter von mir hatte mal große, schwere Lautsprecher auf solchen Brettern stehen. Nach drei Jahren war das Zeug dünn und hart wie Stein.

Nimm doch etwas, was speziell für den Zweck entwickelt wurde: Waschmaschinenunterlage. Die gibt es günstig im Baumarkt und sie ist dafür ausgelgt, schwere Gewichte zu tragen (heb mal 'ne Waschmaschine an :-) ) und Schwingungen abzufangen (1400rpm Schleudergang mit Unwucht). Die Unterlagen aus Gummi/Kunststoffgranulat tragen problemlos einen Raum jahrelang und dämpfen das Dröhnen.

Letztens gab es die Unterlagen beim hiesigen Baumarkt für 10eur/qm, 1cm stark. Da kann man auch mehrere Lagen übereinander legen.

Die findest du häufig auch unter dem Namen Anti-Dröhn-Matten, der Name ist Programm.

Mach das lieber einmal aber vernünftig, denn später Austauschen wird teuer und aufwendig, wenn der Raum fertig abgeschlossen ist, daher würde ich da nicht auf Risiko experimentieren. Die o.g. Matten sind meine Empfehlung (auch für unter große Studio-Monitore)
Darius

BigBellC
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Beitrag von BigBellC »

bernbrue hat geschrieben:
BigBellC hat geschrieben:@bernbrue
Aber solche Schwimmnudeln (heißen die echt so??) sind ja nicht dafür ausgelegt mehrere Kg an Belastung standzuhalten. Die sind ja nur für den Auftrieb im Wasser gedacht, damit kleine Kiddies nicht direkt ertrinken :cool:

Oder gibt es die aus als "Massiv" Version?
Versuch mal eine Schwimmnudel mit der Hand zu zerquetschen, da wirst du Probleme haben. Meine Kids haben sich auch immer krampfhaft daran festgehalten. Wenn man mehrere davon unter eine MDF Platte bastelt, einen 120 kg schweren Drummer drauf setzt, dann drückt da nichts ein. Der Vorschlag war ernst gemeint.
Gruß
Bernd
Keine Sorge, wollte damit ja nicht sagen dass es nicht ernst gemeint war ;-) Aber ein Podest, plus Schlagzeug, plus Drummer kann dann doch etwas mehr aufbringen, als mal mit der Hand zerquetschen (auch wenn da eine MDF Platte drüber ist, die ja auch wiegt!).
Wenn man genug davon verbaut passt das schon, aber Kubi hat auch recht.

Bezüglich Waschmaschinenunterlage:
Wenn es nur dünne sind, nimm lieber 2 Lagen. Eine ist dann doch, für meinen Geschmack, etwas wenig.

Gruß

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