Weitere Frage zum G9 Preamp

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barthman.de
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Weitere Frage zum G9 Preamp

Beitrag von barthman.de »

Im Zuge meines G9 Projektes bin ich noch auf eine weitere Frage gestoßen. Diesmal betrifft es die Gainregelung und den Low Cut Filter. Ich habe leider keine Angaben gefunden, wie hoch die Spannung der Kondensatoren für den Low Cut zu bemessen ist. Die Frage stellt sich auch für den Drehschalter und das 47k Potentiometer. Ich gehe nicht davon aus, dass dort 245V anliegen oder ? Für die Gainregelung wollte ich Grayhill-Schalter der 71-Serie einsetzen und die gehen m. E. nur bis 125V. Für den Filter sollen Styroflex-Kondensatoren benutzt werden, auch die funktionieren nur bis max. 160V. Auch ALPS-Potis sind nicht wirklich für hohe Spannungen ausgelegt.

Wenn ich mein begrenztes Elektronikwissen heranziehe, hängt die Gainregelung ja am Gitter der Ausgangsstufe. Die (negative) Gitterspannung dürfte sich ja bei der ECC82 im Bereich von 10-20V bewegen. Sind meine Überlegungen richtig?

Hier noch der Schaltplan:

http://www.gyraf.dk/gy_pd/g9/g9_sch.gif

batuu
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Beitrag von batuu »

Hallo barthmann,

über C4 (und C5) sind sowohl der Gainregler, die Low-Cut Kondensatoren und das Outputlevel-Poti (in der untersten SW3 Position) von der Hochspannung DC-mäßig entkoppelt. Der Punkt zwischen R26 und R27 liegt damit DC-mäßig auf GND. Damit hast du über allen deinen genannten Komponenten kein Gleichspannung anliegen und im speziellen schon garkeine Hochspannung.

Im übrigen hat das Gitter von V2b DC-mäßig auch das Potential von GND (wird über R28 terminiert). Durch den Kathodenstrom fällt an R29 eine Spannung ab und damit hat die Kathode ein posives Potential. Damit ist die Gitter-Kathodenspannung negtiv aber das Gitter hat wie gesagt GND, also 0V.

Das Outputlevel-Poti ist ja selbst nach GND terminiert und ist außerdem mit C10 DC-mäßig vom Gitterpotential entkoppelt.

Du solltest also alle deine Komponenten bedenkenlos einsetzen können.

Gruß Oliver

barthman.de
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Beitrag von barthman.de »

Vielen Dank für Deine Erläuterungen-habe ich wieder was gelernt. Mich hat nur C10 irretiert, der Kondensator war in der Bauteilliste mit einer Spannungsfestigkeit von 250V angegeben.

batuu
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Beitrag von batuu »

Hallo barthman,

zu hohe Spannungsfestigkeit kann prinzipiell ja nicht schaden. Die erhöhten Anforderung an den Kondensator schlagen sich dann halt im Preis nieder.

In einer gut designten Schaltung ist eben an den worst case gedacht. Das kann man sehr schön an den Auskoppelkondensatoren an den Anoden sehen. Was passiert, wenn zB V1B defekt ist und nicht mehr leitet oder garnicht bestückt? Ja, dann liegt über C4 die komplette Versorgungsspannung von +245V. Mit einer Spannungsfestigkeit von mindestens 250V kann der Kondensator also diese Spannung halten und schützt somit die nachfolgenden Schaltungsteile vor Beschädigung. Ohne die Schaltung jetzt genauer analysiert zu haben, würde ich sagen, dass für die eigentliche Funktion von C4 sicherlich auch eine Spannungsfestigkeit von 160V reichen würde, ... aber ebend nur, wenn alles funktioniert. Worst case sind 250V das Maß der Dinge.

Das bedeutet, dass es immer eine Gute Idee ist, Koppelkondensatoren an den Anoden mit einer Spannungsfestigkeit von mindestens der Betriebsspannung auszulegen. Damit bleibt eine Fehlfunktion und seine Auswirkungen lokal begrenzt und schützen den Rest der Schaltung und dein Bastelbuget.

Bei C10 kannst du ruhig auch eine niedrigere Spannungsfestigkeit nehmen, 250V schaden aber auch nicht.

Gruß Oliver

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