Labornetzteile für Mischpult?

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living sounds
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Labornetzteile für Mischpult?

Beitrag von living sounds »

Spricht irgendwas dagegen das durch die ganzen Moddingaktionen heillos überforderte Netzteil meines Pults durch zwei Labornetzteile zu ersetzen?

Hatte an diese gedacht:

http://cgi.ebay.de/Labornetzgeraet-Netz ... 5ad55f790e


http://cgi.ebay.de/Regelbares-Labor-Net ... 5d2753d967


Die sind geregelt, von aktivem Lüfter oder ähnlichen Lärmfaktoren konnte ich in der Anleitung nichts finden.

Kann man den Plus- und Minuspol jeweils eines Geräts mit dem anderen als gemeinsame Erde zusammenschließen ohne das einem das ganze um die Ohren fliegt?

Danke!

nrgrecording
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Re: Labornetzteile für Mischpult?

Beitrag von nrgrecording »

living sounds hat geschrieben:Spricht irgendwas dagegen das durch die ganzen Moddingaktionen heillos überforderte Netzteil meines Pults durch zwei Labornetzteile zu ersetzen?
Wasn das fürn Pult das mit einer +/- Spannung und 3 Ampere auskommt?

Man müsste wissen ob die 3Ampere von 0-30V verfügbar sind... oder ob es bei 30V nur noch 1Ampere ist oder so.
living sounds hat geschrieben: Kann man den Plus- und Minuspol jeweils eines Geräts mit dem anderen als gemeinsame Erde zusammenschließen ohne das einem das ganze um die Ohren fliegt?
Nur wenn in der Anleitung was von "Erdfrei" drin steht. Ich hab ein Conrad PS2403.. das ist direkt "stereo"... also 2 regelbare Ausgänge und die Ausgänge sind erdfrei... kann man also zusammenschalten. Die Erde ist seperat herausgeführt.

Einige Mischpultfirmen verkaufen Schaltnetzteile zu Ihren Pulten... so würde ich's vielleicht machen.
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living sounds
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Beitrag von living sounds »

Danke!
Ist ein Soundcraft 200B mit 16 Kanälen. Das dafür vorgesehene Netzteil (CPS-150) hat zwei mal 1.25A. Laut Jim Williams genug für 8 Kanäle. Ich habe es modifziert, mit größeren und besseren Kondensatoren und Spannungsreglern, aber seit das Pult im Class-A Betrieb läuft und ich jetzt nach und nach die TL071/72 gegen bessere austausche wird es immer wärmer, auf den Kühlrippen hinten kann man Spiegeleier braten, und der Trafo brummt nervend laut.
Grob gerechnet stecken 100 Op Amps drin, die versorgt werden wollen.

Wie sieht's denn mit diesem aus:

http://cgi.ebay.de/Labor-Labornetzgerae ... 5ad5a37686

nrgrecording
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Beitrag von nrgrecording »

Aha... Soundcraft... kommt mir sehr bekannt vor. :D
Bei meinen beiden 2400ern war die CPS450 dabei... datt würde bestimmt ausreichen für den Fall das Du BurrBrown die Lagerbestände an Stromfressenden ICs leerkaufen willst.
Der Vorteil bei dem Ding ist das Du sogar Mikrofone mit Phantomspeisung benutzen kanst. (weil auch 48V mit an Board sind, was bei Deinem Labornetzteil nicht der Fall ist)

http://cgi.ebay.de/Soundcraft-CPS-450-B ... 563898e2d7

Du kannst mein CPS450 Netzteil geschenkt haben wenn Du meine Soundcraft 2400 Baustelle abkaufst, ich glaube ich komme eh nicht mehr dazu daran zu arbeiten... hab ja jetzt ein Pult mit noch mehr ICs.

Das Teil ist eigentlich sogar komplett bis auf 4 Eingangskanäle... die tauchen aber schonmal bei ebay auf. Hat somit 20 Eingangskanäle und kann 24 Spuraufnahmen machen. Wennste n paar Kanäle weglässt haste noch Platz für nen TFT und ich fräs Dir ne Frontplatte wo ne apple Tastatur reinpasst. :wink: Die micpreamps rauschen sogar weniger als die vom 200B.
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living sounds
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Beitrag von living sounds »

Danke, aber das Pult würde hier gar nicht reinpassen, und dann hätte ich mir die ganze Recap- und Modding-Mühe umsonst gemacht.

So ein amerikanisches CPS450 wäre auch nicht günstiger als ein Labornetzteil, der Trafo darin taugt auch nichts (brummt) und den Stecker müsste ich ebenfalls selber tauschen. So ein Labornetzteil könnte man auch noch für andere Zwecke gebrauchen. Die Preamps im Pult benutze ich auch nicht wirklich.

mtibes
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Beitrag von mtibes »

Ich hab mein DDA AMR 24 seit ca einem Jahr ohne Stress auf einem 2x5A Labornetzgerät laufen, das Schiff braucht nur ca. 2 x 4A. Bin sehr happy damit, man muss sich aber drüber im klaren sein, dass evtl. einige Schutzfunktionen eines 'echten' Pultnetzteils fehlen. Ich hatte vorher ein altes SSL Netzteil, das ist so ziemlich gegen alles gesichert, was geht - auch der Wegfall einer Spannung, zu hohe Ausgangsspannug usw. Das Teil zerstört sich eher mit Gewalt selbst, als das angeschlossene Pult zu killen, was ich sehr heroisch finde. Leider ist es immer wieder unmotiviert ausgegangen und wartet jetzt darauf, dass ich mal Zeit zum Reparieren finde :-(

Michael

toff
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Beitrag von toff »

mtibes hat geschrieben: (...) Ich hatte vorher ein altes SSL Netzteil, das ist so ziemlich gegen alles gesichert, was geht - auch der Wegfall einer Spannung, zu hohe Ausgangsspannug usw. (...)
Michael
Sehr guter und bedenkenswerter Hinweis! Das kann sehr weh tun, wenn das Netzteil bei einem Defekt mangels Sicherheitsvorrichtungen einfach mal die ungeregelte gleichgerichtete Spannung rausschickt - hunderte tote ICs...

P.S.: Falls jemandem mal ein Soundcraft CPS650 Netzteil (für ne VENUE Theater) über den Weg läuft, bitte Bescheid sagen!

Toff

nrgrecording
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Beitrag von nrgrecording »

Ich frage mich warum nicht jedes Mischpultnetzteil eine einstellbare Strombegrenzung hat? Dann könnte man einfach langsam runterregeln und wenn die Strombegrenzungs-LED leuchtet... wieder etwas höher drehen. Sollte irgendwo etwas mehr Strom fließen dann fängts nicht gleich an zu rauchen (wie scheinbar vorher schonmal bei meinem Pult passiert zu sein scheint)

Bild

Immerhin sind hinter meinem Pult jeweils Verpolungsschutzdioden für 18V +/- und 15V+/-
Verpolungsschutz is cool und kostet nix.

Heutzutage gibts ja auch diese selbstrückellenden Sicherung, die unter den DIYern scheinbar eher unbekannt ist, die ich für sehr praktisch halte. In der Industrie hab ich die Dinger schon öfters gesehen.

Verpolschutz und Strombegrenzung kostet pro Kanal vielleicht 1€.

Aber wie schützt man sich vor Überspannung? Zenerdioden? Da ist die Frage was schneller ist... die Zenerdiode oder der IC der dann stirbt. Hab noch keinen brauchbaren Schutz dafür entdeckt?
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Harpo
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Beitrag von Harpo »

Ne Crowbar je Rail ?
Wenn Spannungs-Schwellwert höher ist als zulässig, schaltet der MC3423 den Thyristor durch, der damit die Sicherung zum Selbstmord überredet.
mische lauter - Ohren wachsen nach
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jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

die Amek Netzteile laufen interessanterweise mit völlig standardmässigen Reglern LM317, LM338 im TO3 + Transistoren und ich muß sagen, die Strombegrenzung der Teile funktioniert perfekt. Ich habe in allen Pulten schon reihenweise Kurzschlüsse produziert und nie ist irgendwas kaputt gegangen oder hat nur näherungsweise geraucht....(hoffentlich bleibt das auch so :oops: )
Jens

nrgrecording
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Beitrag von nrgrecording »

MC3423Thyristor Schaltung... da bin ich wieder zu Faul für. Bräuchte die Schaltung dann ja 200x (+/-15V, +/#18V, -24V).

Eigene Spannungsregler findich jut, aber auch viel Arbeit. Im ADT hab ich das auch mal so gesehen.

Suppressordioden können nur 18V und bei 22V abschalten... dann sind schon alle tot.

Was isn mit bipolar geschalteten Zenerdioden?
für 18V Spannungsversorgung die 20V Zenerdioden
für 15V Spannungsversorgung die 18V Zenerdioden
für 24V Spannungsversorgung 27V Zenerdioden

Dann ist man die Überspannung und Verpolung schonmal los? Falsch?
Die kann man wenigstens schnell einbauen.

Und 10ohm in Reihe zur Versorgungsspannung vom Kanal könnte als Strombegrenzung dienen. Bzw. als Sicherung mit Geruchsanzeige. :D Leider müsste man dafür 5 Leiterbahnen auf-dremeln.
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mtibes
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Beitrag von mtibes »

nrgrecording hat geschrieben:Aber wie schützt man sich vor Überspannung? Zenerdioden? Da ist die Frage was schneller ist... die Zenerdiode oder der IC der dann stirbt. Hab noch keinen brauchbaren Schutz dafür entdeckt?
Das SSL Netzteil rammt schlicht bei Überspannung mit einem fetten Thyristor den Ausgang gegen Masse und wartet dann (soweit ich mich erinnere) darauf, dass die Netzsicherung anschlägt und die Kiste vor Vernichtung durch Feuer schützt. Das ist der einzige mir machbar scheinende Weg, der auch vor einem Kurzschluss in einem Regeltransistor schützt (was ja der worst case ist). Die meisten kleineren Pultnetzteile haben sowas nicht, und ich weiss auch nicht, ob schon jemals ein echter Schaden durch Überspannung aus den Netzteil entstanden ist. Das SSL ist halt ein echter Bolide, damit soll man (zumindest theoretisch) auch gut schweissen können... Die meisten anderen Pulte sind ja kleiner und ziehen lange nicht so viel Strom, da ist das Netzteildesign viel einfacher und die Menge der schlimmstenfalls zu wechselnden ICs viel geringer. Alles, was ich sonst gesehen habe, waren mehr oder weniger Standartschaltungen mit ICs (und ggf. Zusatztransistoren) oder zugekaufte diskrete Netzteilmodule im Labornetzteil - Stil. Oft liegt da halt auch echt noch Optimierungspotential.

Falls jemand doch ein Hochstrom-Netzteil bauen will: ich würde mal bei Thel schauen, der bietet bezahlbare Regelmodule bis 10A für seine Endstufen an. Das war eigentlich mein Plan, bevor ich mir eine Stromzange gekauft habe und gemerkt habe, dass mein DDA relativ wenig Strom zieht und ich mit dem Standart-Labornetzgerät gut auskomme.

Michael

jensenmann
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Beitrag von jensenmann »

nrgrecording hat geschrieben:MC3423Thyristor Schaltung... da bin ich wieder zu Faul für. Bräuchte die Schaltung dann ja 200x (+/-15V, +/#18V, -24V).

Weshalb 200x? Pro Spannung im Netzteil reicht. Die alten Amek PSUs haben die Crowbar Schaltung auch nur im Netzteil (interessanterweise nach dem Regler, was bedeutet, dass im Todesfalle des Reglers das große Siebelko den Thyristor atomisiert - note to self: muß noch geändert werde)
Jens

nrgrecording
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Beitrag von nrgrecording »

Wie sind denn die Schaltnetzteile so drauf? "Kurzschlussfest" steht dabei, sonst aber nix. Hab mal nach 18V Netzteilen gesucht aber nix gefunden. Laut dem Mitarbeiter bei Harrison benutzen die auch Schaltnetzteile.
Ich würde mir liebend gerne ein Ersatznetzteil zusammenbauen wenns geht. Die alte Schachtel die dabei war macht zwar einen soliden Eindruck aber der Haufen is auch schon 30 Jahre alt. Funktioniert allerdings noch prima soweit. Okay, die Steckverbinder auf der Rückseite schlagen schonmal Blitze wegen schlechtem Kontakt. Easy2fix. Und die US Sicherungshalter hab ich mal durch "normale" ersetzt. Ich sehe nur von Außen nie welche Sicherung nun kaputt ist... als ich heute auf der Toilette eine Uhr aufhängen wollte hatte ich die Idee eine LED mit Vorwiderstand parallel zur Sicherungs zu löten. Sicherung heil: LED aus, Sicherung kapott: LED an. Is das ne gute oder ne schlechte Idee? Ich hab das schonmal bei KFZ Sicherungen gesehen... die Leuchten dann wennse kaputt sind. :cool:
Die alten Amek PSUs haben die Crowbar Schaltung auch nur im Netzteil
Ahso... :D Ok. Das macht Sinn. :wink:
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Harpo
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Beitrag von Harpo »

jensenmann hat geschrieben:
nrgrecording hat geschrieben:MC3423Thyristor Schaltung... da bin ich wieder zu Faul für. Bräuchte die Schaltung dann ja 200x (+/-15V, +/#18V, -24V).

Weshalb 200x? Pro Spannung im Netzteil reicht. Die alten Amek PSUs haben die Crowbar Schaltung auch nur im Netzteil (interessanterweise nach dem Regler, was bedeutet, dass im Todesfalle des Reglers das große Siebelko den Thyristor atomisiert - note to self: muß noch geändert werde)
Wasndas fürn Schlappmeier-Thyristor?
Hatte Volker mal meine Crowbar für's GDIY500 Netzteil gemailt, falls er die dafür noch reinbrezeln will. Der TIC126 mit 12A OnState-/100A Surge-Current ist für die max.1,5A je Rail schon Grenzwertig. Die 2N650x mit 25A/250A machen das eigene Überleben schon wahrscheinlicher bis die Sicherung endlich durchbrennt, aber meiner misst nach dem Regler und kappt dann ggfs.zwischen Ladeelko und vor dem Regler, deswegen auch der Bleeder vor der Sicherung, um die Ladung vom Elko loswerden zu können. Nen Lötkolben brauchst Du aber sowieso, weil die Crowbar ja nur auslöst, wenn der Regler nicht mehr regelt und alles durchlässt, was vom Trafo/Gleichrichter kommt.

@Frank. Fuse blown LED sollte funktionieren. Die max.10-20mA bringen Dein Pult nicht um wenn die durchgebrannte Sicherung überbrückt ist.
Hatte mal so'n ACE Equaliser, der das ähnlich gemacht hat. Waren 4 LEDs für +/-Supply, AC present und (Mains)Fuse blown. Wegen Netzspannung war da aber auch noch ein Kondensator und 'ne Diode drin. Und die LEDs waren sicherheitshalber in Kunststoff-Fassungen vom Gehäuse isoliert eingebaut.
mische lauter - Ohren wachsen nach
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