Einstellbares Universalnetzteil

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superslaukey
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Einstellbares Universalnetzteil

Beitrag von superslaukey »

Hallo,

da ich in absehbarer Zeit einige Projekte realisieren will, bei denen ich eine +/- Spannung brauche und da aber nix gescheites im Netz finde und der silent noch nicht so weil mim Gewerbe/Webshop is, habe ich mal nach nem Schaltplan geschaut und bin fündig geworden. Ausserdem gehts hier ja ums DIYen und an NTs habe ich mich bis jetzt noch nicht rangewagt.

Das ursprünglich vorgestellte NT ist für +/- 15V gedacht und arbeitet mit 78M15/79M15 als Spannungsregler für die +/- Ausgänge. Da die anstehenden Projekte mal 15V, 18V oder 20V brauchen, hab ich mal gesucht ob man da evtl ne regelung einbauen kann. Mit den Spannungsreglern LM350T für + und LM337 für - bin ich da fündig geworden. Habe dann den Plan entsprechend der Spezifikationen der Spannungsregler für den Einsatz als einstellbare Spannungsregler abgeändert und dann sieht das ganze so aus:

http://www.aerosole-companion.de/Divers ... bar_V1.JPG

Statt den 78/79M15 sind jetzt den beiden LMs mit trimmerregelung drin.

Meine Fragen:

Was haltet ihr davon - könnte man das so bauen? Oder totaler Blödsinn?
Wie siehts mit der Kühlung für die Spannungsregler aus - reicht da ein normaler Kühlkörper?
Welchen Netztrafo brauch ich - also Ringkern, aber welche Leistungswerte/VA-Werte sollte das sein. Soll ich einen 2 x 15V, 2 x 18V oder 2 x 30V nehmen?

Fragen über Fragen - ich hoffe das macht überhaupt sinn alles.

Beste Grüße
Max
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"Der Vorteil von Klugheit ist, dass man sich dumm stellen kann; umgekehrt ist es schwieriger."

Kurt Tucholsky

[silent:arts]
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Beitrag von [silent:arts] »

Hi Max,

sieht erstmal funktionstüchtig aus.

verstehe ich es richtig das Du verschiedene Projekte mit verschiedenen bipolaren Spannungen bauen willst, jeweils aber mit eigenen Netzteilen?
dann ist der LM350 mit 3A sicher überdimensioniert, 317 reicht.

C1 bis C4 habe ich bei mir nicht drinn, wenn Du die machen willst sollten 10n besser sein, wurde mir gesagt :D
(aber wie das so ist: erst beschweren sich die Leute das da nix ist, dann ist es zu viel, dann ohne eh wieder besser ...)

für den Rest gibt es noch ein paar kleine optimierungen (siehe Datenblatt).
Diode über dem Spannungsregler etc, kleiner Elko & Diode an der Regelung.
Schau Dir auch mal die AC/DC Schaltung von Joe an.
meine Version kann ich erst morgen posten, ist auf dem Rechner zu Hause.
volker
olafmatt hat geschrieben:Strom kann tot machen

superslaukey
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Beitrag von superslaukey »

Hi Volker,

danke für deine schnelle Antwort.
verstehe ich es richtig das Du verschiedene Projekte mit verschiedenen bipolaren Spannungen bauen willst, jeweils aber mit eigenen Netzteilen?
Jo - ich hab halt den LM350 auf anhieb gefunden, fand aber 3A auch etwas dick. Danke für den hinweis.
Diode über dem Spannungsregler etc, kleiner Elko & Diode an der Regelung.
Schau Dir auch mal die AC/DC Schaltung von Joe an.
Oh mann - dass ich da nicht früher mal nachgeschaut hab...ich weiß nicht. Manchmal sollte ich echt mein Hirn einschalten :D hab gesehen was du meinst.

Noch eine Frage: kann man das Teil als Prototyp erstmal auf Lochraster aufbauen? Ist ja jetzt nicht besonders heavy zum löten und ich würd das gern einfach mal testen ob ich was gescheits rausbring...
meine Version kann ich erst morgen posten, ist auf dem Rechner zu Hause.
Cool! Danke für die Hilfe. Wäre echt top wenn ich das hinbekäme...

Vielen Dank schonmal!!
Grüße
Max[/quote]
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Harpo
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Beitrag von Harpo »

Hi Max,

Lochrasterstrom klingt eh viel gesiebter.
.............
.............
.............
.............

Wenn Du die 0V noch mit der (nicht gezeichneten) Mittenanzapfung der Trafo-Sekundärwicklung verbindest, sollte die Schaltung auch funktionieren.

Wenn Du R1 und R2 mit 240 Öhmern bestückst, solltest Du jeweils noch ne LED mit nem 1K5 in Serie als Stromlast an die Ausgänge hängen. Die Regler brauchen eine Mindestlast von ca. 12mA, und die 240R saugen nur 5mA.

Trafo Watt und Volt hängt davon ab, was Du als Maximallast und Maximalspannung geregelt rausbekommen willst.
Die Regler brauchen mindestens 3V Differenzspannung, um was regeln zu können und die Gleichrichterdioden wollen auch noch was abzwacken.
Bei 20VDC am Ausgang brauchst Du mindestens (20V +3V +1,2V )/Wurzel(2)= 17,115VAC als Trafospannung. Rechne noch 5-10% Sicherheit drauf, falls das E-Werk nen schlechten Tag hat oder das Notstromaggregat nur mit Runkeldiesel läuft. 2*18VAC oder 36VAC mit Mittenanzapfung sollte eigentlich passen.
mische lauter - Ohren wachsen nach
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superslaukey
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Beitrag von superslaukey »

Serwus Harpo,

danke für deine Erläuterungen.
Wenn Du die 0V noch mit der (nicht gezeichneten) Mittenanzapfung der Trafo-Sekundärwicklung verbindest, sollte die Schaltung auch funktionieren.
korrekt. die hab ich vergessen.
Wenn Du R1 und R2 mit 240 Öhmern bestückst, solltest Du jeweils noch ne LED mit nem 1K5 in Serie als Stromlast an die Ausgänge hängen. Die Regler brauchen eine Mindestlast von ca. 12mA, und die 240R saugen nur 5mA.
Wärs dann besser vielleicht die R1/R2 anders zu wählen? Ich hab bei KHS Studios unter DIY einen Schaltplan eines Dual Power Supply von dir gesehen (glaub ich zumindest, ist von "HARPO"). Da werden 120R verwendet - das wäre dann die Lösung ohne Leds?
Trafo Watt und Volt hängt davon ab, was Du als Maximallast und Maximalspannung geregelt rausbekommen willst.
Die Regler brauchen mindestens 3V Differenzspannung, um was regeln zu können und die Gleichrichterdioden wollen auch noch was abzwacken.
Bei 20VDC am Ausgang brauchst Du mindestens (20V +3V +1,2V )/Wurzel(2)= 17,115VAC als Trafospannung. Rechne noch 5-10% Sicherheit drauf, falls das E-Werk nen schlechten Tag hat oder das Notstromaggregat nur mit Runkeldiesel läuft. 2*18VAC oder 36VAC mit Mittenanzapfung sollte eigentlich passen.
Vielen Dank für deine Ausführungen!

Beste Grüße
Max
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Beitrag von Harpo »

Diese R1 oder R2 von Deinem Schaltplan setzen den Regelstrom fest.
Die Regler haben eine typische Referenzspannung von 1,25V (zwischen min.1,2V und max.1,3V).
1,25V/240R sind 5,2mA.
Die Regler brauchen auch ne Mindestlast. (guxt Du Datasheet max.Wert von 'minimal load current'). Der Regler von National z.B. sagt auf Seite 2 z.B. 5mA, wäre also genug, das ist blöderweise aber der LM117. Auf Seite 3 sind's schon 10mA für den LM317. Fairchild braucht 12mA für deren Version von LM317 oder dem negativen LM337, und falls mal so ein Regler ausfällt, willst Du eigentlich nur den Regler wechseln und nicht auch noch selektieren müssen, ob der vieleicht gerade verfügbare innerhalb eines Toleranzfensters liegt. Also rechne mit WurstKäs oder worst case 12mA und min.Referenzspannung 1,2V.
1,2V/12mA=100R um ohne angeschlossene Zusatzlasten wie LEDs oder Zigarettenanzünder die Mindestlast zu erzeugen. (Bei 1,3V Referenzspannung zieht dieser 100R dann 13mA.) Ob das also ne gute Idee ist, sehn wir später.
Die Ausgangsspannung ist typisch 1,25*(1+P1/R1) bzw. 1,25*(1+P2/R2) nach Deiner Bauteilbezeichnung. Aus diesem '1+' innerhalb der Klammer siehst Du auch schon, daß die Ausgangsspannung je nach Reglertyp mindestens diese typische Referenzspannung von +1,25V oder -1,25V ist.
Durch P1 oder P2 fließt immer der gleiche Strom wie durch R1 oder R2.
Bei z.B 24V Ausgangsspannung liegt 1,25V über dem R1 und die restlichen 22,75V über P1.
22,75V/12,5mA=1820Ohm.
Bei 1,2V Ref. sind das 22,8V/12mA=1900Ohm,
bei 1,3V Ref. sind das 22,7V/13mA=1746Ohm.
Schon erstaunlich, was 0,1V Reserenzspannungsänderung ausmachen kann...

Dieser Widerstand bzw. Poti P1 (das ist jetzt besser kein 5K mehr) muß bei dieser 24V Wunschspannung also 22,7V*13mA=0,295W vertragen können. Bei höherer Spannung entsprechend mehr und nicht alle Trimmer/Potis vertragen das (guxt Du Datenblatt).
Da Du das Netzteil aber sowieso nicht bis 1,25V runterregeln willst, kann man für die Mindest-Wunschausgangsspannung einen Festwiderstand nehmen und das Poti für den Variablen Teil hierzu in Serie schalten. Jeder einzelne Widerstand/Poti braucht wegen dieser Lastenverteilung dann entsprechend weniger Verlustleistung vertragen können.

Mit einer Zusatzlast am Ausgang, z.B. LED mit entsprechendem Vorwiderstand, umgehst Du teilweise die Rechnerei in Grenzbereichen des Reglers und weil dann Widerstandswerte größer sind, ist die Verlustleistung kleiner.

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KHS Studios ? (Kevin Hogan's, DreiDeh-Neid-IhKuh?)
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superslaukey
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Beitrag von superslaukey »

Serwus,

KHS: jo, korrekt - sri di nait ekiu.
Stammt das denn nicht von dir? Ich denk doch oder?

Danke schonmal für deine sehr ausführlichen Ausführungen - ich als Elektronik-Dummi muss das jetzt erst mal in Ruhe durcharbeiten, damit ich es A (vielleicht) verstehe und B (vielleicht) etwas lernen kann
:D

Ich würd versuchen, dass jetzt mal in einen geänderten Schaltplan einzubauen und poste es dann. Kann aber ein bisschen dauern :D

Vielen vielen Dank schonmal
Max
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Beitrag von superslaukey »

so,

nun mal meine ersten ansätze für das nt ohne LED.

Ich möchte einen Ausgangsspannungsbereich von +/- 15V bis +/- 20V abdecken. Den LM317, den ich mir besorgen würde braucht 10mA. Ich würde somit 120 R für R1 nehmen bei einer minimalen referenzspannung von 1,2V. Du schreibst ich soll vorsichtshalber mit 1,2 V und 12mA, rechnen, also 100R.

Dann bekomme ich für +/- 15V bis +/- 20V im Bereich 1,2-1,3V Uref einen minimalen Widerstand für P1 von 1140 Ohm (15V, 1,3V Uref) bis 1556 ohm (20V, 1,2 Uref). Somit könnte ich doch für die Regelung einen 1K Widerstand mit einem 1K trimmer (verträgt 0,5W) in reihe schalten und könnte gut regeln, oder? Wenn ich dann statt den 12mA für den L317 einen mit 10mA nehme, dann läge das ganze im Regelbereich von 1370 Ohm - 1880 Ohm, ginge also auch noch mit 1K + 1K Trimmer.

Falls ich es jetzt nicht richtig gemacht habe - habt nachsicht, bitte!

Als Ringkern würde ich einen 2 x 30VAC 80 VA nehmen, da bekomme ich 1,33 A raus, dass sollte für alles reichen was ich da so machen will.

Hier jetzt der neue plan, ich hab jetzt nur mal den positiven zweig geändert. Hab das mit Joes teil verglichen - es sieht eigentlich, bis auf die Regelung fast gleich aus...

Bild

Beste Grüße
Max
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Harpo
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Beitrag von Harpo »

Sieht schon gesünder aus, hat aber noch Macken.

edit: [begin Unfugsequenz] Beim Trimmer schließ nur eine Seite und den Schleifer an. Das andere Ende bleibt offen.
Das Ding regelt anders als ein Vorverstärker, wo Du vermeiden willst, daß eine Gegenkopplung unterbrochen oder Unity-Gain eintreten könnte.
Bei Spannungsreglern wird die Ausgangsspannung höher, je größer der Widerstandswert wird. Wenn nun in 76 Jahren der Schleifer des Trimmers/Potis keinen Kontakt mehr zur Schleiferbahn hat, ist der Widerstandswert so groß wie der Poti-Nennwert, 1K in Deinem Fall. Mit 100R als R1 und dem anderen 1K in Serie liegen dann am Ausgang rechnerisch (es kommt nicht mehr raus, als de reintust) 25,2 bis 27,3VDC an. Das ist zumindest ärgerlich, zuweilen auch teuer, wenn daran angeschlossene Bauteile unter heftiger Rauch- und Geräuschentwicklung plötzlich meinen, an der Zimmerdecke besser aufgehoben zu sein.
Wenn eine Seite des Trimmers/Potis nicht angeschlossen ist und der Schleifer am Tage X den Kontakt verliert, fällt die Ausgangsspannung auf die 1,25V Referenzspannung zurück, was bis auf z.B. Kühltruhen-Ausfallalarmmeldungsschaltungen im Regelfall das kleinere Übel ist. Zumindest gehen keine Bauteile hoch, nur die Tiefkühlpizza könnte ihren Aggregatzustand ändern...[end Unfugsequenz, siehe späterer Post]

2x 30VAC (das sind 60VAC zwischen den Enden mit Mittelanzapfung von Deinem Plan) ist entweder ein Tippfehler oder ne geplante Zusatzheizung.
Für 20VDC am Ausgang würdest Du bei ca. +/-10% Netzschwankung mit nem 2*20VAC oder nem 40VAC/CT deutlich weniger in Wärme umwandeln müssen, und Kondensatoren sind mit Spannungsfestigkeitsbedarf auch genügsamer.

Rechnen wir mal:
20VDC am Ausgang + 3V die der Regler als mindesthöhere Eingangsspannung braucht= 23VDC.
+ z.B. 5% Ripplespannung im Siebkondensator= 24,15VDC
+ 1,2V für Gleichrichterdioden= 25,35VDC
Trafo ist AC, der RMS-Wert ist 25,35VDC/Wurzel(2)= 17,93VAC
Eine 18VAC Sekundärwicklung sollte passen. Wenn das E-Werk schlapp macht, rechne 10% Sicherheit drauf, also besser 20VAC.

80VA sachste ?
Dein Ringkerntrafo hat 'ne Effektivität von vieleicht 80% oder mehr.
Netzspannung brauch 'ne Sicherung, also 80VA/230V*(1/(1-2*(1-80%))) = 580mA. Für Ringkerntrafo mit Auslösecharakteristik T. 630mA/250V T wäre ein gängiger Wert.

Die Gleichrichterdioden D1,D2,D3,D4 müssen dann 80VA/(40V Trafospannung * 0,9 für 10% Netzunterspannung)= 2,12A abkönnen. Nimm besser stärkere Dioden oder 'nen passenden Brückengleichrichter, aber nicht diese 1N400x.
Spannungsfestigkeit der Gleichrichterdioden ist mindestens 2*Sekundärspannung 40V * 1,1 für 10% Netzüberspannung * 1,15 für ~15% Traforegelungspannung falls keine Last dranhängt * Wurzel(2) für den RMS-Spitzenwert = min. 140V.

Die Snubber C1,C2,C3,C4 über den Gleichrichterdioden würd ich erstmal rauslassen.

Bei 1,2A Maximalast je Ausgang * 20VDC sollten die Kondensatoren C7 + C8 größer sein als 1000uF.
2* 1,2A / ((Sekundärspannung 20VAC * 1,1 für 10% Netzüberspannung * Wurzel(2) für den RMS-Spitzenwert -1,2V Diodenverlust) * 1,05 für 5% Ripplespannung) * 1000 für Ergebnis in uF = 1979uF.
Falls Du oder besser gesagt die Steckdose in der Wand mit Ausfällen von Netz-Halbwellen rechnen mußt, z.B. wenn am Netz größere Maschinen angeschaltet werden, multipliziere den uF-Wert mit der Anzahl der erwarteten Halbwellen-Ausfälle. Bei 2x nix los in der Steckdose weil z.B. 'ne Drehbank anläuft wären das dann 3958uF.
4700uF sollte als Kapazität besser geeignet sein.

Diese Kondensatoren C7 und C8 brauchen 'ne Spannungsfestigkeit von (20VAC * 1,1 für 10% Netzüberspannung * 1,15 für ~15% Traforegelungspannung * Wurzel(2) für den RMS-Spitzenwert) -1,2V Diodenverlustspannung = min.34V.
35V-Type würden also reichen. Mehr ist sicherer, aber größer.

Genuch des Schwafelns.
Kommen wir endlich zur entscheidenden Frage:

Welche Farbe sollen die Potiknöpfe für die Spannungseinstellung haben ? :?:
Zuletzt geändert von Harpo am Fr Nov 13, 2009 11:20 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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superslaukey
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Beitrag von superslaukey »

....huihuihui.

Ich denke fast ich hab mich da etwas übernommen, was das Netzteil angeht. Vielleicht sollte ich doch was fertiges nehmen?!?!

Ne - im ernst. Ist echt super wie du mir "den Weg weist", aber meinst du ich krieg das hin? Wie schon beschrieben bin ein ziemlicher Elektronik-Anfänger, ich hab zwar schon ein paar sachen hingekriegt aber Ahnung hab ich eigentlich nicht viel. Ich will jetzt halt nicht hinschmeissen, nachdem du mir das so ausführlich erklärst aber ich denk, du hast wahrscheinlich auch was besseres zu tun, als mir zu erklären, wie man ein NT baut.

Ich versuchs jetzt nochmal:
Beim Trimmer schließ nur eine Seite und den Schleifer an. Das andere Ende bleibt offen.
Ok.
Eine 18VAC Sekundärwicklung sollte passen. Wenn das E-Werk schlapp macht, rechne 10% Sicherheit drauf, also besser 20VAC.
Ich kann immer nur 2 x 18V bzw. bei Hinkel noch 2 x 22V finden. Dann wirds wohl der 2 x 18 V tun müssen.
80VA sachste ?
Dein Ringkerntrafo hat 'ne Effektivität von vieleicht 80% oder mehr.
Netzspannung brauch 'ne Sicherung, also 80VA/230V*(1/(1-2*(1-80%))) = 580mA. Für Ringkerntrafo mit Auslösecharakteristik T. 630mA/250V T wäre ein gängiger Wert.
Ich kann in den bereitgestellten Datenblättern immer nur die VA-Angabe finden. Da steht kein Wort von Auslösecharakteristik oder auch keine Effektivitätsangaben.
Die Gleichrichterdioden D1,D2,D3,D4 müssen dann 80VA/(40V Trafospannung * 0,9 für 10% Netzunterspannung)= 2,12A abkönnen. Nimm besser stärkere Dioden oder 'nen passenden Brückengleichrichter, aber nicht diese 1N400x.
Spannungsfestigkeit der Gleichrichterdioden ist mindestens 2*Sekundärspannung 40V * 1,1 für 10% Netzüberspannung * 1,15 für ~15% Traforegelungspannung falls keine Last dranhängt * Wurzel(2) für den RMS-Spitzenwert = min. 140V.
Dann nehm ich wohl besser gleich nen fertigen Silizium-Brückengleichrichter z.B. mit Vvrms 140 oder höher. Die beiden Dioden am Spannungsregler bleiben aber oder? Gibts bezüglich Gleichrichterauswahl noch was zu beachten?
Die Snubber C1,C2,C3,C4 über den Gleichrichterdioden würd ich erstmal rauslassen.
Ok - hat der silent ja auch schon gemeint...

Code: Alles auswählen

Falls Du oder besser gesagt die Steckdose in der Wand mit Ausfällen von Netz-Halbwellen rechnen mußt, z.B. wenn am Netz größere Maschinen angeschaltet werden, multipliziere den uF-Wert mit der Anzahl der erwarteten Halbwellen-Ausfälle. Bei 2x nix los in der Steckdose weil z.B. 'ne Drehbank anläuft wären das dann 3958uF.
4700uF sollte als Kapazität besser geeignet sein. 
Ausfälle bzw. große Maschinen sollts hier keine geben, aber dann nehme ich halt was zwischen 2200 und 4700 µF.
35V-Type würden also reichen. Mehr ist sicherer, aber größer.
Ich hätte jetzt 63V genommen, ist zwar zu viel eigentlich aber ich dachte das ist auf jeden fall sicherer.

Auf jedenfall hab ich auf gepasst:
Genuch des Schwafelns.
Kommen wir endlich zur entscheidenden Frage:

Welche Farbe sollen die Potiknöpfe für die Spannungseinstellung haben ? Question
=> ist ne Fangfrage: Trimmer brauchen keine Knöpfe! :wink:

Vielen Dank schonmal!
Max
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Kurt Tucholsky

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Beitrag von [silent:arts] »

bau das einfach ...

Harpos Rechnungen muss ich mir auch erstmal ausdrucken und studieren :D

der gute Harpo rechnet immer alles ganz genau aus, und bei den Gleichrichterdioden etc schaut er was Du vorne (80VA) drann hast.
wenn hinten aber nur zwei V676 oder so hängen mit den paar wenigen 100mA tun es die 1N400X doch auch. bei mir ist das wenigstens so :wink:

auch die Trimmpoti Abhandlung ist interessant und richtig, aber auch nur ein wirkliches worst case szenario (bisher habe ich den Schleifer immer mit der anderen Seite verbunden ...)

Trotzdem sollten alle Netzteil-Versuche von Harpo überprüft werden :cool:
:thumbright:
volker
olafmatt hat geschrieben:Strom kann tot machen

superslaukey
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Beitrag von superslaukey »

Serwus,
bau das einfach ...
also ich denke, ich werd jetzt mal euch beide berücksichtigen: ich werd am Wocheende versuchen das zu bauen und dabei versuchen harpos ratschläge zu berücksichtigen :D

Weitere Ratschläge und tipps werden gerne angenommen...

Beste Grüße und vielen Dank
Max
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Kurt Tucholsky

Harpo
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Beitrag von Harpo »

superslaukey hat geschrieben:Ich kann immer nur 2 x 18V bzw. bei Hinkel noch 2 x 22V finden. Dann wirds wohl der 2 x 18 V tun müssen.
Y! , wieviel Last hängt denn wirklich dran? Wenn der Trafo rumdümpelt gibt der ja etwas mehr raus. Die Spannungsangabe vom Trafowickler ist ja für Nennlastbetrieb.
Ich kann in den bereitgestellten Datenblättern immer nur die VA-Angabe finden. Da steht kein Wort von Auslösecharakteristik oder auch keine Effektivitätsangaben.
Mein Geschwafel war "Netzspannung brauch 'ne Sicherung" mit Ergebnis "630mA/250V T", findest Du in Datenblättern unter 'Feinsicherungen', nicht unter Trafos.
Dann nehm ich wohl besser gleich nen fertigen Silizium-Brückengleichrichter z.B. mit Vvrms 140 oder höher. Die beiden Dioden am Spannungsregler bleiben aber oder?
Ja,
für D6 irgendeine 1N400x,
für D5 was greifbar ist, z.B. 1N4148 oder eben diese 1N400x, die schützt nur gegen den Rückstrom vom 10uF.
Gibts bezüglich Gleichrichterauswahl noch was zu beachten?
In schwarz sehen die immer ganz niedlich aus. :)
Aja, die länglichen Brückengleichrichter gibts in unterschiedlichster Pinbelegung, bei Platine machen also aufpassen wo +~-~ oder ~+-~ oder +~~- ist.
=> ist ne Fangfrage: Trimmer brauchen keine Knöpfe! :wink:
:P 42 hätt ich auch noch durchgehen lassen.
silent:arts hat geschrieben:bau das einfach ...
Jau
der gute Harpo rechnet immer alles ganz genau aus, und bei den Gleichrichterdioden etc schaut er was Du vorne (80VA) drann hast.
wenn hinten aber nur zwei V676 oder so hängen mit den paar wenigen 100mA tun es die 1N400X doch auch. bei mir ist das wenigstens so
Da haste bisher also immer Glück gehabt den Netzschalter im nicht unpassendsten Moment der Netzhalbwelle, im Fall Diode bei Netzspannungsspitze und Elko leer, umzulegen. (Bei Sicherung ist Maximalstrom, wenns im Nulldurchgang startet und der Trafokern magnetisiert). Geht ja auch meistens gut und der Diodenspitzenstrom liegt auch über Dauerstrom, ist aber bisweilen hilfreich zu wissen wo die Grenzen sein können. Für zwei V676 hast Du ja normalerweise auch keinen 80VA Trümmer drin. Den Haupt-Strombedarf hat Du ja eh nur beim Einschalten und wenn die Ladeelkos leer sind, und nicht im Normalbetrieb.
Das ganze Rumdimensionieren ist ja nicht unbedingt mit mehr Talern verbunden, und wenns für zero bucks mehr etwas sicherer wird, sollte man's wahrnehmen. Geht aber der Spaßfaktor für Fehlersuche und Reparieren vieleicht flöten, wenn mans verbockt hat... YMMV.
Trotzdem sollten alle Netzteil-Versuche von Harpo überprüft werden :cool:
:shock: schreibste dir die Fingers wund das endlich Ruhe is weil se de Kügelkes vom Abakus nu selbst rumschubsen können, un nu is auch wieda nich richtich. :P
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[silent:arts]
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Beitrag von [silent:arts] »

nö, Dein Fingerwundschreiben bringt schon was, werde da in Zukunft einiges von adaptieren (technisch, nicht das schreiben, das kann ich nicht) :D

ehrlich, klasse ausführungen die Du diesem Thread spendiert hast :thumbright:

trotzdem finde ich manchmal "einfach machen und sehen obs geht" auch nicht schlecht, und "worst case" muss ja auch nicht immer sein :wink:
volker
olafmatt hat geschrieben:Strom kann tot machen

superslaukey
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Beitrag von superslaukey »

Hey,

ich bin wirklich dankbar, dass du dir die Zeit nimmst und das alles sehr ausführlich beschreibst, inkl. Beispielrechnungen. Ich verstehe nur die Hälfte - aber sonst würd ich auch nicht fragen.

Wie gesagt: ich versuche das zu beherzigen was du erläutert hast und wäre ohne dieses Forum und den unglaublich Hilfsbereiten Usern total aufgeschmissen.

Ich werd jetzt mal versuchen mir son ein NT zusammenzuschrauben und dann werd ich bericht erstatten wenns geklappt hat oder fragen wenn die bude raucht :D

Vielen vielen Dank!
Beste Grüße
Max
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Kurt Tucholsky

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