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LEDs dimmen

Verfasst: Mi Feb 02, 2011 1:41 pm
von ognam
Hi Leute. Diesmal gehts nicht um analoge Vintage-Kisten, sondern um moderne energiesparende Wohnbeleuchtung. Ich bin nämlich auf der Suche nach einem Ersatz für meine hässliche Halogen-Deckenfluter-Standleuchte, bei der der Betonfuss schon total zerbröselt ist, weshalb ich das Ding mit Schnüren daran hindere umzufallen. Der einzige Grund warum das Ding nicht schon längst auf der Müllkippe ist, ist das wunderschöne Licht welches das Teil verbreitet. Da ich mir aber keine neues Deckenfluter-Möbelstück zulegen will, dachte ich daran:

http://www.dealextreme.com/p/36-led-576 ... -12v-47300

576 Lumen ist doch nicht schlecht für so eine dünne LED-Leiste oder? Und
3000K dürfte auch nicht allzu kalt wirken denke ich... wenn man davon 5-6 Stück verbaut müsste das schon ganz nice aussehen... Was ich nicht weiss... kann man sowas dimmen? Hab mal irgendwo gelesen, dass das nicht immer geht, bzw nur mit speziellen dimmern... hat da jemand Erfahrung mit? Wie habt Ihr denn so Eure Wohnzimmer ausgeleutet? Vielleicht gibts ja noch ne ganz andere Variante an die ich noch gar nicht gedacht hab.

Danke und Gruss Jonas

Verfasst: Mi Feb 02, 2011 2:16 pm
von lars78
Hallo Jonas,

ich kenne das LED Zeug nur aus der Veranstaltungstechnik(die ja meistens Betatester für den Massenmarkt ist).

Dort sind die LED Scheinwerfer immer dimmbar, allerdings von außen via Digitaler Steuerung. Sollte also irgendwie funktionieren.

Was die Farbtemperatur angeht, habe ich aber noch keinen LED Scheinwerfer gesehen, der so schönes Licht macht wie Halogen Lampen.
Ich würde mir die erst einmal angucken ob Dir die Farbtemperatur zusagt.

Lars

Verfasst: Mi Feb 02, 2011 2:31 pm
von burnersound
Genau, guck dir das Kram mal an, bevor du in großen Mengen orderst. Wenn dich warmweiße (!) Röhren oder Sparlampen nicht stören, sollte es aber gut funktionieren. Halogen ist aber doch noch etwas anders.
ich meine, du kannst die Dinger ganz normal wie einzelne LEDs auch dimmen.
Spezielle (=Nicht-DIY) Kontroller brauchst du nur, wenn du teurere RGB-LEDs nimmst und dir dein Weiß selber mischen willst.

Verfasst: Mi Feb 02, 2011 3:33 pm
von jensenmann
Wichtig ist der Farbwiedergabeindex. LED Licht kann trotz 3000K Farbtemperatur unnatürlicher aussehen, als Halogenlicht mit 3000K. Es kommt drauf an wie ähnlich das Spektrum des LED Lichtes tatsächlich dem Halogenlicht. besteht das LED Licht nur aus RGB mit nur einem Peak, dann leidet die Farbwiedergabe darunter. Und das ist es, was wir als unnatürlich wahrnehmen.

Verfasst: Mi Feb 02, 2011 3:41 pm
von olafmatt
Ich hatte mal mit nem Projekt zu tun, wo wir ca. 160 LED Leuchten gedimmt haben. Jede Leuchte hatte so 3 bis 8 einzelne 3 Watt LEDs drin (in blau :roll:) die in Reihe geschaltet waren. Das ganze wurde per Veränderung des Stromes gedimmt. Man kann die auch per PWM Dimmen, geht einfacher, aber in unserem Fall waren die Leuchten auf einer Länge von mehr als 200 Metern in einer Einkaufsstrasse im Kopfsteinpflaster mit eingebaut (mit entsprechend langen Kabeln), das hätte mit PWM wahrscheinlich wegen der EMI im kompletten Dorf das Handynetz lahmgelegt.

Dimmen per Stromregelung hat mehr Verluste und geht nicht so linear, weil irgendwo der Punkt kommt, wo die Teile einfach aus gehen. Dafür kein HF Müll und es flackert nicht so (das sehen aber glaube ich eh nur Autisten).

Meinen Foto-Vergrößerer in der Dunkelkammer betreibe ich auch mit LEDs die über die Stromstärke gedimmt werden. Auf Schwarzweiß-Papier kann ich mit grünen und blauen LEDs und unterschiedlichem Mischungsverhältnis der Farben verschiedene Gradationen (Kontrast) hinbekommen.

Sog. 'weiße' LEDs sind blaue LEDs mit einem frabig phosphoreszierenden Vorsatz. Irgendwie wirkt das komplett anders als das kontinuierliche Spektrum, das man aus einer Glühwendellampe (ob nun klassische Glühbirne oder Halogen) bekommt. - Also vorher angucken und erst dann kaufen!

Olaf

Verfasst: Mi Feb 02, 2011 3:46 pm
von olafmatt
Ah, Jens war schneller mit dem Hinweis auf das Spektrum. Vielleicht sollte man sogar mal einen Augenarzt oder Physiker fragen, ob der Beschuß mit nur ein paar Wellenlängen nicht für die Netzhaut sogar auf Dauer gefährlich ist. Nur ne Spekulation, aber immer nur einen Testton hören macht auch komische Sachen mit dem Ohr, könnte mir vorstellen, dass die Netzhaut dann irgendwann ähnlich genervt ist.

Hab auch noch Fotos zu den besagten LEDs gefunden: http://www.dreiseitl.de/newsletter/NL7/ ... r-7-Ba.htm

Olaf

Verfasst: Mi Feb 02, 2011 9:14 pm
von nrgrecording
Ich hab mal China LED Lampen in Halogenlampenausführung gekauft. Da musste ich merken das es da extrem große Qualitätsunterschiede gibt. Alter!" Is datt ein scheiss Licht! Isch schwör! Außerdem ist der Unterschied zwischen hell und dunkel jetzt auch nicht wirklich groß! :wink:
Also bevor Du einen Sack von den Dealextreme Dingern kaufst... vielleicht doch lieber mal nur eins bestellen und ausprobieren? :roll:

Ich hab neulich auch mal mit Licht gespielt... und auch wieder von den Chinesen was gekauft... auch LED Strips. Richtig Hell würde ich dazu nicht sagen, aber es war auch nur als Effekt gedacht und zum angeben. :wink:
Jedenfalls kann man da die LEDs dank der eingebauten ICs im Strip schön einzeln ansteuern. Hab mal ein eher beschissenes Preset mit dem Telefon aufgenommen:
http://www.youtube.com/watch?v=rdCXhqufMgQ
Als Wohnzimmerlampe etwas zu zappelig wenn man's auf Lauflicht stellt.
:D

Verfasst: Mi Feb 02, 2011 10:12 pm
von hugoderwolf
nrgrecording hat geschrieben: Jedenfalls kann man da die LEDs dank der eingebauten ICs im Strip schön einzeln ansteuern. Hab mal ein eher beschissenes Preset mit dem Telefon aufgenommen:
http://www.youtube.com/watch?v=rdCXhqufMgQ
Also das wär mal ein prima Peakmeter! :D

Verfasst: Do Feb 03, 2011 7:35 am
von superslaukey
Serwus,

ich geb einfach auch meinen halbwegs qualifizierten Senf dazu. Wie schon richtig gesagt, kennzeichnet die Farbtemperatur nur die grobe Einordnung bezüglich des Weißpunkts der Lichtquelle. Heisst konkret, je mehr Kelvin du da hast, desto bläulicher (umgangsprachlich gern "kälter" genannt) wird dein Weißpunkt bzw. dein Licht. Das heisst, die Farbtemperatur gibt dir grob Aufschluss über den Weißpunkt des Lichts. Unsere schöne, doch nicht so schlechte Glühlampe liegt bei 2600K- 3000K. Im übrigen ist die Energiesparlampen-Verordnung bei ganzheitlicher Betrachtung ein schlechter Witz.

Wichtiger ist, und da haben meine Vorredner recht, die Art der Lichterzeugung, dass heisst, wie deine spektrale Intensitätsverteilung ist. Da bei additiver Lichterzeugung mittels RGB-Leds ja drei monochromatische Strahler eingesetzt werden, kann es somit trotz erreichen des gleichen Weißpunkts zu deutlichen Abweichungen im Spektrum zur Referenz kommen.

Daher hat jensenmann recht, wenn er von Farbwiedergabeindex spricht. Der Farbwiedergabeindex bezieht sich auf das Spektrum der Lichtquelle und kennezeichnet normalerweise die Abweichungen der spektralen Intensitätsverteilung zum idealisierten schwarzen Strahler bei entsprechender Farbtemperatur.

Was hier vielleicht auch noch wichtig ist. Viele Farben in unserem Alltag bzw. damit die Gegenstände, bei denen sie vorkommen, sind metamer. Bedeutet in aller Kürze, dass Sie bei Lichtart A und B unterschiedlich aussehen, bei Lichtart A und C gleich. Das kann auch z. B. bei der morgendlichen Garderobenauswahl eine Rolle spielen :D Die genauen Hintergründe zur Metamerie bitte nachlesen, das würde jetzt zuweit führen.

Aber: der CRI ist daher auch ein Metamerie-Index, da Gegenstände bei Licht mit ähnlichem CRI auch immer ähnlich anmuten werden.

Und: auch ich glaube, das billig RGB-Licht im Wohnbereich keine besonders tolle Geschichte ist. Gesundheitliche Konsequenzen kann ich nicht Abschätzen. Allerdings ist es ja nicht so, dass man ständig RGB-Peaks sieht, bei normalem Abstand ergibt sich ja eine Farbmischung aus den drei Lichtquellen (zusammen mit der Mischung von natürlichem Licht z.b). Natürlich wären die Peaks im Spektrum weiterhin präsent. Man darf ja nicht zu Grundelegen, was abgestrahl wird, sondern welches Spektrum am Auge ankommt.

Meine zwei Euro-Cents,
Grüße Max

Verfasst: Do Feb 03, 2011 12:48 pm
von ognam
Danke für die vielen Interessanten Beiträge! Hab wieder Mal was dazugelernt und werd auf jeden Fall erstmal probeleuchten bevor ich mich mit LED-Zeug eindecke...
Was mich noch interessieren würde ist, wie Ihr persönlich Eure Wohnräume ausgeleuchtet habt. Das mit den LED-Streifen war ja nur sone Idee, aber ich lass mich auch gerne anderweitig inspirieren ;-)

Danke und Gruss

Jonas

Verfasst: Do Feb 03, 2011 2:10 pm
von superslaukey
...an der Decke ne Baufassung mit Glühbirne, ein Deckenfluter von Ikea und eine sehr fette Bogenleuchte

Bild

über der Couch (niedrig hängend!). Alles nicht energiesparlampen!

Verfasst: Fr Feb 25, 2011 8:36 pm
von hardtrail
Bau dir doch n Dimmer...
Ich meine das durchaus ernst, ich beschäftige mich gerade mit µC, auch wenns in diesem Forum sicher nicht das ideale Bauteil ist. Ich meine, das einzige was daran analog ist, ist der AD Wandler, und nun ja, für Audiozwecke eher nicht so gut...
(Wobei, ich wollte da mal etwas rumrechnen, ob das echt so ist? Aber wahrscheinlich scheitert es an der Genauigkeit mit 10Bit)
Ähm, zurück: Du hast bei den meisten µC nen analogen Eingang (für dein Poti) und einen PWM-generator. Dann noch einen Halbleiterschalter (Da gibts ja mehrere Varianten, wie du das realisierst) und eigentlich wars das schon. Evtl. noch einen Kondensator und eine Spule wegen der EMV.

Wie gesagt, nur ne Idee, da ich mich grad mit dem Analog-Digital-Wandler beschäftige und die Vielseitigkeit der µC mich neugierig macht.