Netzteil für Gefell M582

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Pri
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Netzteil für Gefell M582

Beitrag von Pri »

Hi,

ich will nen Netzteil für ein Gefell M582 bauen und hab da ein paar Fragen. Hab mich jetzt stark am G7 Netzteil orientiert, so dass das Ganze so aussieht:
Bild

Das Originalnetzteil sieht so aus:

Bild

Meine Fragen
- machen die Siebeglieder für die Anodenspannung Sinn, oder sind die nur notwendig, um aus 220V 120V zu bekommen?
- was ist der "kondensator" im Kreis für nen Bauteil?
- Ist die Spule für die Heizspannung sinnvoll?
- Dioden gegen Massen gibts im G7-Netzteil nicht, macht das Sinn die zu ergänzen?
- Habt ihr Vorschläge was ich sonst ergänzen könnte?

Niklas

kubi
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Re: Netzteil für Gefell M582

Beitrag von kubi »

Pri hat geschrieben:- machen die Siebeglieder für die Anodenspannung Sinn, oder sind die nur notwendig, um aus 220V 120V zu bekommen?
Die kannst du auch einfach weglassen, die Kondensatoren sind eh viel zu teuer. Ohne die bekommst du einen coolen Tremolo-Effekt. Ist doch viel besser, oder? Hat nicht jeder!
Pri hat geschrieben:- was ist der "kondensator" im Kreis für nen Bauteil?
Glimmlampe. Die ist mit Neon gefüllt und leuchtet ab einer gewissen Spannung durch das ionisierte Gas. Wenn die Spannung erreicht ist und sie leuchtet, dann leitet sie auch Strom, so dass die Spannung sinkt - stell sie dir als Spannungsteiler mit R3 vor. So bleibt die Spannung dahinter schön konstant auf einem bestimmten Niveau.
Mann könnte sie auch durch ein paar Z-Dioden ersetzen für die gleiche Funktionsweise oder mit einem Regulator für den gleichen Effekt.
Pri hat geschrieben:- Ist die Spule für die Heizspannung sinnvoll?
Nein, du hast einen Regulator stattdessen.
Pri hat geschrieben:- Dioden gegen Massen gibts im G7-Netzteil nicht, macht das Sinn die zu ergänzen?
Dioden gegen Masse? Welche meinst du?
Pri hat geschrieben:- Habt ihr Vorschläge was ich sonst ergänzen könnte?
Wenn du die beiden 115V Windungen nicht in Serie, sondern parallel betreibst, muss du nicht über 200V in Wärme Umwandeln.
Die Spannung der 115V-Windungen (parallel) dürfte nach der Gleichrichtung bei ca. 160V liegen, genug um sie mit einem Regulator auf die gewünschten 120V zu bringen. Die Spannung ist danach glatter (-> weniger Brumm) und günstiger ist es auch, weil Kondensatoren kleiner und weniger werden.
Darius

kubi
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Beitrag von kubi »

Ich seh grad noch was: C1 ist bei dir für 200V ausgelegt. An dieser Stelle dürften aber mehr als 300V vorliegen. Du solltest wissen: Kondensatoren sind laut, stinkend und gefährlich, wenn sie wegen einer zu hohen Spannung explodieren.
Darius

Harpo
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Beitrag von Harpo »

Mmm, die Sekundärwicklungen von T1 würde ich nicht für 18V beschalten, sondern parallel betreiben, also für 9V, sonst wird der Kühlkörper recht ansehnlich um die 18V Differenzspannung zwischen Regler-Ein- und Ausgang zu verheizen.
Bei 9VAC am Ausgang von T1 macht das Übersetzungsverhältnis 18:220=1:12,2 dann auch die benötigten 110VAC am Ausgang von T2, also bei T2 die beiden 18V Wicklungen parallel und die beiden 110V in Serie beschalten. C1 kann dann auch auf Spannungsfestigkeit 200V bleiben.
mische lauter - Ohren wachsen nach
Ist mir Scheißegal wer dein Vater ist. Solange ich am Angeln bin, gehst Du hier nicht übers Wasser !

Harpo
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Re: Netzteil für Gefell M582

Beitrag von Harpo »

Pri hat geschrieben:- Dioden gegen Massen gibts im G7-Netzteil nicht, macht das Sinn die zu ergänzen?
Zähl nochmal nach, ich komme bei Deinem und dem G7 an der gleichen Stelle -im Gleichrichter- jeweils auf 4. Ob Du die verbundenen Massen jetzt Gnd, Heater Gnd oder 0V nennst, macht elektrisch keinen Unterschied und ein Brückengleichrichter ist nichts Anderes als 4 entsprechend verbundene Dioden in einem Gehäuse.
- Habt ihr Vorschläge was ich sonst ergänzen könnte?
Netzschalter und Sicherung, vieleicht auch noch 'ne Kontrollfunzel fänd' ich ganz praktisch.
Entweder Regler für den Hochspannungsteil (z.B. TL783 mit entsprechenden Clamping-Dioden), oder ein CRCRZRC Filter wie im Original, was aber etwas umdimensioniert werden müsste weil die Eingangsspannungen sich um ~50% (~230:~150) unterscheiden.
Deine ungeregelte CRC-Variante sieht vergleichsweise brummig aus und wenn der Schleifer von R3 am falschen Ende ist, muß R1 und teilweise auch R3 2,25W verbraten.
mische lauter - Ohren wachsen nach
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Pri
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Beitrag von Pri »

Hi,

vielen Dank für die Antworten!!!
kubi hat geschrieben: Die kannst du auch einfach weglassen, die Kondensatoren sind eh viel zu teuer. Ohne die bekommst du einen coolen Tremolo-Effekt. Ist doch viel besser, oder? Hat nicht jeder!
:cool: Wollte nicht die Glättungtskondensatoren sparen, aber im Original sind ja mehrere RC-Glieder in Reihe, was ja noch ne bessere Siebung erzeugt..
kubi hat geschrieben: Glimmlampe. Die ist mit Neon gefüllt und leuchtet ab einer gewissen Spannung durch das ionisierte Gas. Wenn die Spannung erreicht ist und sie leuchtet, dann leitet sie auch Strom, so dass die Spannung sinkt - stell sie dir als Spannungsteiler mit R3 vor. So bleibt die Spannung dahinter schön konstant auf einem bestimmten Niveau.
Mann könnte sie auch durch ein paar Z-Dioden ersetzen für die gleiche Funktionsweise oder mit einem Regulator für den gleichen Effekt.
Ahh, okay..
kubi hat geschrieben: Dioden gegen Masse? Welche meinst du?
Ähh, ich meinte die Dioden die man sonst bei allen Netzteilen mit Spannungsreglern hinter diesen findet, um bei Verpolung im Einschaltmoment eine Beschädigung des Reglers zu verhindern...
kubi hat geschrieben: Wenn du die beiden 115V Windungen nicht in Serie, sondern parallel betreibst, muss du nicht über 200V in Wärme Umwandeln.
Die Spannung der 115V-Windungen (parallel) dürfte nach der Gleichrichtung bei ca. 160V liegen, genug um sie mit einem Regulator auf die gewünschten 120V zu bringen. Die Spannung ist danach glatter (-> weniger Brumm) und günstiger ist es auch, weil Kondensatoren kleiner und weniger werden.
Ich hab vercheckt, dass ich T1 sek parallel und T2 prim auch parallel beschalten muss, um die entsprechende Spannung zu erhalten..
:oops:
Dann hätte ich hinter T1 9V und hinter T2 110V und nach Gleichrichtung 154V dann müsste es doch hinhauen..
Harpo hat geschrieben: Entweder Regler für den Hochspannungsteil (z.B. TL783 mit entsprechenden Clamping-Dioden), oder ein CRCRZRC Filter wie im Original, was aber etwas umdimensioniert werden müsste weil die Eingangsspannungen sich um ~50% (~230:~150) unterscheiden.
Okay, werd dann mal noch nen TL783 einplanen, oder doch noch ein zwei Siebeglieder einplanen.. Beim G7 ist es halt auch nur ein CRC-Glied, deshalb dachte ich das würde genügen
Harpo hat geschrieben: Deine ungeregelte CRC-Variante sieht vergleichsweise brummig aus und wenn der Schleifer von R3 am falschen Ende ist, muß R1 und teilweise auch R3 2,25W verbraten.
Dachte, dass ich den Trimmer nur zum feinjustieren brauche und auf 40k einstellen muss damit ich die korrekte Spannung am Ausgang hab (30 V über R1 und 120V über R3).. Da die Röhren nur 1mA Anodenstrom ziehen, sollte doch die Dimensionierung der Widerstände unkritisch sein, oder nicht?

Vielen Dank nochmal

Niklas

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