Kellerräume als Tonstudio ausbauen

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bernbrue
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Kellerräume als Tonstudio ausbauen

Beitrag von bernbrue »

Hi,
nachdem mein neues Haus fast fertig ist, mache ich mir schon Gedanken über mein Tonstudio im Keller. Als Aufnahmeraum habe ich einen etwa 18 qm großen Kellerraum (Luftschutzbunker mit doppelter Wandstärke und schwerer Stahltür mit Guckloch), für die Regie soll der nebenan liegende Kellerraum (etwa 22qm) hergerichtet werden. Beide Räume haben verputzte Wände und Betonfußboden. Mein erster Gedanke waren Lochplatten aus Gipskarton (auf Holzunterkonstruktion und Isolierung) für die Wände, selbstklebende Basotec Elemente für die Decken und Teppiche für die Fußböden. Das Ganze muß nicht nach den Vorstellungen eines Akustikers gebaut werden und auch nicht höchstprofessionellen Ansprüchen gerecht werden. Ich mache hier ohnehin keine kommerziellen Aufnahmen und verdiene auch kein Geld damit. Mir schwebt also eine bezahlbare, ordentlich klingende und für die Anforderungen solide DIY Lösung vor. Habt ihr ein paar Tips oder bessere Vorschläge? Jeder Ratschlag wird dankbar aufgenommen.
Gruß
Bernd

nrgrecording
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Beitrag von nrgrecording »

So ein Luftschutzbunker ist doch ne super Sache! Glückwunsch! :wink:

Meine persönlichen Erfahren sind... bau alles so schief wie möglich - dann gehts. Evtl. nicht alle Wände mit dem gleichen Material und in gleicher Dicke.
Basotect ist nich wirklich billig. Keine Ahnung wie sich das verhält wenns in nem Keller mit generell höherer Luftfeuchtigkeit? installiert ist. Im alten Proberaum war vorher nur Beton - ich hab Dachlatten an die Wand gebohrt und dicken Stoff drangetackert - Teppich geht bestimmt auch. Stehende Wellen und so gabs nicht - superkurze Nachhallzeit. Ob der Raum gut klingt weis ich nicht... auf jedenfall tausendmal besser als vorher. Hab ein paar Platten da aufgenommen... auch mit Raummikros für Drums - war voll ok.

Frank.

Harpo
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Beitrag von Harpo »

Wasndasn für ne Deckenhöhe ?
Für Dämmung habe ich in meinen Katakomben - auch nur für den Eigenbedarf, habe bei meinem Anbau den Keller gleich 80cm tiefer als den alten Teil gebaut, damit nach Abzug von Dämmung und schwimmendem Estrich noch ca. 2,50m i.L. übrigbleiben - TSP 25-5 (Mineralfaser-Trittschalldämmplatten) im Decken- und Wandbereich verwendet. Das Zeug arbeitet recht Breitbandig und durch die höhere Rohdichte kann das Aufbauhöhe sparen (oder den Keller nicht mit den Hochhackigen nutzen. Badelatschen sind sowieso viel Gefühlsechter). Teilweise Stoffbespannt als Rieselschutz, teilweise Gipskartonplatten, teilweise Traps mit Sperrholzplatten als Resonator. Klingt garnicht so schlecht/recht ausgewogen.
Bei http://www.knauf.de/content/de/trockenb ... bau_1.html hast Du konzentriert recht viele Informationen zu Wand-/Decken-/Bodenanschlüssen und Systemaufbauten die funktionieren (wenn man auf die Details achtet). Schallschutzsysteme sind aber hauptsächlich auf Transmissionswerte/Nachbarschutz und weniger auf Schalllaufzeiten oder Reflektionsdämpfung ausgelegt.
Ansonsten wie Frank schon schrieb, alles schief und gestaffelt.
mische lauter - Ohren wachsen nach
Ist mir Scheißegal wer dein Vater ist. Solange ich am Angeln bin, gehst Du hier nicht übers Wasser !

living sounds
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Beitrag von living sounds »

Such mal hier nach VPR!

Ingo
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Registriert: So Jun 10, 2007 11:47 am

Beitrag von Ingo »

Guck mal im Forum von Mika:
http://mikasmietshaus.carookee.com/
Da gibts auch jede Menge Anregungen und Hilfestellungen.

bernbrue
Beiträge: 1128
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Beitrag von bernbrue »

Hey, vielen Dank für die tollen Ratschläge und links. So wie es aussieht, werde ich wohl eine Kombination aus Breitbandabsorbern an den Wänden und Basstraps in den Ecken ausprobieren. Moltonvorhänge sind auch eine gute Lösung. Ich werde berichten (nach den Herbstferien)
Gruß
Bernd

smallbutfine
Beiträge: 291
Registriert: Do Jun 01, 2006 5:44 pm

Beitrag von smallbutfine »

Aus Persönlicher Ü-Raum-Erfahrung:
Molton ist nicht übel.
Im bestklingenden Ü-Raum, den ich je hatte, haben wir eine der langen Seiten mit einem Riesen-Restposten Schaumstoff-Lappen (ca 20x20 cm), in der Mitte umgelegt und an der oberen Seite dicht an dicht an Rigips rangetackert. Der Raum war akustsch knochentrocken, kein Vergleich zum Noppenschaumstoff oder Teppichen/Molton.
Absolut Aufnahme-geeignet.
Hab schon in (kommerziellen) Studios deutlich schlechtere Aufnahmeakustik gehabt.
Das Beste war, die Schaumstoffreste gabs für lau bei ner örtlichen Firma.
Improvisieren und ausprobieren kann sich wirklich lohnen.
Breitbandabsorber und Vermeidung von rechten Winkeln sind natürlich sehr gut.
PS: Sofa's und Sessel sind gute Basstraps. ;-)

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